Alter Friedhof Wüstenzell
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Der Alte Friedhof Wüstenzell war eine Begräbnisstätte im Holzkirchener Ortsteil Wüstenzell, in der zwei denkmalgeschützte Kreuze stehen.
Lage
Der Friedhof liegt neben der kath. Filialkirche St. Maria und St. Johannes der Täufer an der Bergstraße.
Geschichte
Der Friedhof lag seit alters her um das Gotteshaus. Rund um das in der Mitte des Friedhofs stehende Kreuz waren die Gräber angelegt. In der oberhalb des Gotteshauses liegenden Spitze waren nur die Kindergräber. Die Toten wurden so bestattet, dass der Kopf im Westen lag und das Gesicht nach Osten zu aufgehenden Sonne schaute. 1950 wurde unter Bürgermeister Eugen Müller der Friedhof umgestaltet. Die Wege wurden neu angelegt, das Kreuz wurde in die obere rechte Ecke versetzt und ein Kriegerdenkmal aus Muschelkalk wurde im Bereich der ehemaligen Kindergräber angelegt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die Gemeinde durch den Zuzug heimatvertriebener Familien nach 1945 langsam an und die vorhandene Friedhofsfläche im alten Friedhof wurde im Laufe der Zeit zu klein. Da eine Erweiterung des Friedhofs nicht möglich war und eine Umgestaltung des vorhandenen Friedhofs um die Kirche größte Schwierigkeiten bereitete, beschloss der Gemeinderat unter dem Bürgermeister Oswald Köhler 1974 den Bau eines neuen Friedhofs mit Leichenhaus an der Klosterbergstraße. Die Einweihung fand am 23. November 1975 statt.
1978 wurde die alte Friedhofsanlage durch die Gemeinde umgestaltet, die Wege gepflastert, der Hang eingeebnet und mit Rasen besät sowie der Weg um die Kirche geteert. Hierbei wurde das Kriegerdenkmal entfernt und eingelagert, da der vorhergesehene Standort noch durch zwei vorhandene Gräber, deren Laufzeit noch andauerte, belegt war. Die Auflassung des Friedhofs und Umgestaltung durch die Gemeinde Wüstenzell wurde am 8. November 1977 in einem Vertrag zwischen politischer Gemeinde und Pfarrei geregelt.
Da das eingelagerte Kriegerdenkmal nicht mehr zu gebrauchen war, beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister Günter Müller ein neues Kriegerdenkmal in Auftrag zu geben.
Steinkreuz
„Friedhofskreuz, Sandstein, bez. 1866.“
- Inschriften
- Sockelvorderseite: Sehet! Das Lamm Gottes, / welches hinwegnimmt die / Sünden der Welt / Joh. 1.29.
- Linke Sockelseite: Errichtet von / Margaretha Kolb Wittb. / Eingeweiht am 12. August 1866 durch Herrn / Pfarrer Karl Ant. Bischoff.
- Rechte Sockelseite: Selig die Toden, die in den Herrn / sterben. Offb Joh: 14,13.
Gusseisernes Kreuz
Um die Erinnerung an alle auf dem alten Friedhof ruhenden Seelen wach zu halten, wurde am 3. November 1996 ein gusseisernes Kreuz eingeweiht.
- Inschrift
- Sockelvorderseite: Dieses Kreuz steht zum steten Gedenken an alle verstorbenen Seelen, die seit Bestehen des Dorfes Wüstenzell bis 1974 auf diesem Friedhof ruhen.
Der Rohling des Steinsockels stammt aus dem Steinbruch der Fa. Hofmann aus Wüstenzell und wurde im Auftrag der Gemeinde bei der Fa. Grimm aus Kleinrinderfeld hergerichtet. Das gusseiserne Kreuz stammt aus Erlabrunn und wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegossen.
Siehe auch
- Baudenkmäler in Holzkirchen
- Kriegerdenkmal 20. Jahrhundert (Wüstenzell)
- Neuer Friedhof Wüstenzell
- Wüstenzell
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Holzkirchen, Nr. D-6-79-149-19
- Bernhard Weigand: Ortschronik des Dorfes Wüstenzell. Hrsg.: Gemeinde Holzkirchen, 2012, S. 171 ff.
Weblinks
- Alter Friedhof Wüstenzell bei Find a Grave
- Friedhofskreuz (Sandstein) aus dem Jahre 1866 im DenkmalAtlas 2.0
- Friedhofskreuz (Gusseisen) aus dem 19. Jahrhundert im DenkmalAtlas 2.0