Wacht- und Examinatorenhaus vor dem Burkarder Tor
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Das Wacht- und Examinatorenhaus vor dem Burkarder Tor war ein Gebäude vor der linksmainischen Bastion 27.
Lage
Das Gebäude befand sich auf der linken Seite unmittelbar vor der Brücke über den Wallgraben vor dem Burkarder Tor.
Geschichte
Bereits 1702 wird ein Wacht- und Examinatorenhaus erwähnt. Das Gebäude der späteren Polizeistation wurde allerdings erst im 19. Jahrhundert nach der Aufhebung der Festungseigenschaften der linksmainischen Stadt im Jahre 1867 errichtet. Mit der Fertigstellung des Zollhauses Steinbachtal 1894 war das Examinatorenhaus am Burkarder Tor überflüssig geworden.
In einer Sitzung des Verwaltungs-Ausschusses der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg wurde am 1. April 1910 entsprechend den Bestimmungen des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes die Neueinteilung in Kompanien vorgenommen, wobei aus der Bezirksfeuerwehr Sanderau die 5. Kompanie (Sanderau) wurde. 10 Mitglieder der 5. Kompanie, welche in der Mergentheimer-, Leisten- und Nikolausstraße wohnten, erhielten elektrische Glocken, deren Auslöser mittels eines besonderen Induktors vom alten Examinatorenhaus erfolgte. Hydrantenschlüssel, Aufsatz-Strahlrohr und ca. 150 Meter Schläuche befanden sich in der Schlauchstation im alten Examinatorenhaus. [1]
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit der Schillerschule für die 5. Kompanie (Sanderau) auch das heutige Feuerwehrhaus errichtet und 1912 eingeweiht. In der Folgezeit zog in das ehemalige Examinatorenhaus die Polizeistation Burkard ein und ab 1937 fand das Gebäude als HJ-Heim Verwendung. [2] Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Wachhäuschen zerstört. [3] Nach dem Wiederaufbau befand sich dort bis zum Bau des Sparkassengebäudes Mergentheimer Straße 4 im Jahre 1966 ein Friseursalon.
Damals und heute
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik und im Dritten Reich., Inaugural-Dissertation, Würzburg 2004 (Onlinefassung)
- Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs. Die neuzeitliche Umwallung. Mainfränkische Hefte 40, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1963 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Seb)
Einzelnachweise
- ↑ Löschzug 3 Sanderau (Hrsg.): Chronik. Würzburg, Eigenverlag, 2000.
- ↑ Stadtarchiv Würzburg, RP 6. März 1937, S. 66 und 69:
„Überlassung des Gebäudes der ehem. Polizeistation Burkard als HJ-Heim.“ (Gegenstand)
„In der von der Reichsregierung gewünschten Förderung der Heimbeschaffungsaktion für die Hitler-Jugend hat die Stadt Würzburg die ehem. Polizeistation Burkard als HJ-Heim herrichten lassen und der HJ zur Verfügung gestellt.“ (Verlauf der Beratung) - ↑ Jörg Paczkowski: Der Wiederaufbau der Stadt Würzburg nach 1945. Mainfränkische Studien, Band 30, Würzburg 1982, S. 347 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Pac)