Schiestlstraße
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Schiestlstraße
Stadtbezirk: Grombühl
Postleitzahl: 97080
Straßenverlauf
Die Schiestlstraße im Würzburger Stadtbezirk Grombühl verläuft von der Rimparer Straße in östlicher Richtung bis zur Scharoldstraße.
Namensgeber
Die Umbenennung der Straße erfolgte 1937 zum Gedächtnis an die bekannte fränkische Künstlerfamilie Schiestl. [1] Die Schiestlstraße hieß nach der hier angesiedelten katholischen Knabenerziehungsanstalt Vincentinum früher Vincentinumstraße. Diese zog sich im 19. Jahrhundert quer durch Grombühl von der Rimparer Straße bis zur Gabelsbergerstraße. [2]
Kunst und Kultur
- Kunstforum (Schiestlstr. 5)
- Ateliergemeinschaft: Martina Jäger, Wolf Tekook und Künstler
- Organisation von Ausstellungen und Kulturveranstaltungen im regionalem und internationalen Raum
Religion
- Evangelisch-lutherische Thomaskirche (Schiestlstr. 54)
Einrichtungen
- Vinzentinum (Schiestlstr. 19)
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Wagnerplatz |
Stolpersteine
In der Schiestlstraße wurden die folgenden Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Schiestlstraße 1 (früher Vincentinumstr. 1) |
Für Rosina Leserer / Ermordet im Oktober 1940 in Pirna-Sonnenstein im Rahmen der Aktion „T4" („Erwachseneneuthanasie") [1] des NS-Regimes. Anfang Februar 1921 kam Eva Rosa Langhirt das erste Mal nach Werneck, war aber erst ab 16. November 1921 dort in dauerhafter Behandlung. | 2008 | ||
Schiestlstraße 13 (früher Vincentinumstr. 13) |
Für Eva Rosa Langhirt / Laut Auskunft ihrer Enkeltochter brach Rosa Langhirt in der Küche zusammen, als ihr die Nachricht vom Tode ihres Mannes überbracht wurde. Dabei habe sie sich den Kopf angeschlagen und seitdem an epileptischen Anfällen gelitten. Eva Rosa Langhirt wurde am 5. Oktober 1940 von Werneck nach Pirna-Sonnenstein verlegt. Dort wurde sie vermutlich noch am selben Tag im Rahmen der Aktion „T4“ ermordet. | 2016 | ||
Schiestlstraße 19 (früher Vincentinumstr. 19) |
Für Georg Brönner / Mit sechs Jahren wurde er als Fürsorgezögling ins Vinzentinum in Würzburg eingewiesen und nach dessen Schließung durch die Nationalsozialisten in den Heimathof Herzogsägmühle bei Peiting in Oberbayern. Von dort wurde er auf die „Mischlingsabteilung“ der Tötungsanstalt Hadamar verlegt und am 31. Januar 1945 durch eine Giftinjektion ermordet. | 2016 | ||
Schiestlstraße 24 (früher Vincentinumstr. 24) |
Für Philipp Wilhelm Tripp / Ermordet am 18. März 1945 im KZ Dachau. | 2008 | ||
Schiestlstraße 32 (früher Vincentinumstr. 32) |
Für Margarete Höppel / Im Zuge der Räumung der Heil- und Pflegeanstalt Werneck transportierte man sie in die Sächsische Landesanstalt Großschweidnitz, wo sie am 4. Oktober 1940 ankam. Von dort wurde sie am 29. November 1940 „Im Sammeltransport verlegt gem. Verordnung Xc 60101 vom 29.V.40“. Vermutlich wurde sie in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht und noch am selben Tag im Rahmen der Aktion „T4“ („Erwachseneneuthanasie“) des NS-Regimes ermordet. | 2015 | ||
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 175
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 379