Skatepark Würzburg
Der Skatepark Würzburg (auch: Skatepark Mainwiesen, Skateanlage Mainwiesen oder Skatepark Zellerau) mit einer Größe von ca. 1.400 Quadratmetern befindet sich seit 2013 unterhalb des Kloster Himmelspforten im Naherholungsgebiet Mainwiesen unweit des Zellerauer Grillplatzes. Durch die Lage unmittelbar am Main mussten bei der Realisierung des Skateparks Hochwasserauflagen berücksichtigt werden, die den Platz zusätzlich prägen.
Geschichte



Waschplatz
Bis zur Realisierung des Skateparks auf den Mainwiesen befand sich an dieser Stelle ein Waschplatz, der in den 1980er und 1990er Jahren für die Reinigung von Fahrzeugen genutzt wurde. Nachts hatte der Platz auch die Funktion ähnlich eines Straßenstrichs und wurde von Prostituierten und deren Kundschaft aufgesucht. Der Waschplatz hatte wie der heutige Skateplatz ebenfalls einen rechteckigen Grundriss und diente zuletzt auch als Lagerplatz (z.B. von Laub) des Gartenamts.
Planung
Die Idee, auf dem ehemaligen Waschplatz einen Skatepark zu realisieren, entstand in den 2000er Jahren in Zusammenhang mit einer Gesamtplanung für die Neukonzeption der Mainwiesen: Hierbei wurde mit dem Yellow Ribbon Skatepark (Arbeitstitel) ein Skatepark angedacht.
2009 wurde das Schweizer Architekturbüro Bowl Constructions AG mit der Planung des Würzburger Skateparks beauftragt. Die Schweizer Traditionsfirma wird von Skatern geführt, ist auf Beton-Skateparks spezialisiert und genießt international einen sehr guten Ruf. Besonders engagiert zeigten sich bei den Vorplanungen die Würzburger Skater, die nach etwas Vorlaufzeit im Februar 2010 den Skatepark Würzburg e.V. ins Leben gerufen haben: So wurden Ideen und Wünsche der örtlichen Skater bei den Planungen und bei der Umsetzungsphase berücksichtigt.
Eine Besonderheit waren die Hochwasserauflagen, die an den neuen Skatepark gestellt wurden: Die Aufbauten durften eine bestimmte Höhe nicht überschreiten und mussten parallel zur Strömungslinie des Mains gebaut werden (d.h. keine Querbauten). Zusätzlich musste gewährleistet sein, dass nach dem Hochwasser Fische vom Skatepark wieder zurück in den Fluss gelangen können. Den Skatepark durchzieht deshalb etwa auf halber Strecke ein Fischgraben, durch den die Meefischli zurück in den Main schwimmen können. Dieser Fischtunnel wurde geschickt mit Rampen, Brücken und Gräben in den Skatepark integriert.
Da Skateparks eine möglichst glatte Oberfläche benötigen, wurden für den Würzburger Skatepark Beton-Testflächen angelegt, an denen unterschiedliche Körnungen überprüft wurden. Letztlich kam eine sehr feine Körnung zum Einsatz, die eine reibungslose, glatte Fahrfläche gewährleistet.
Realisierung und Eröffnung
An der Finanzierung hatten sich die Stadt Würzburg mit 260.000 Euro, das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm mit 215.000 Euro und der Skatepark Würzburg e.V. mit 30.000 Euro beteiligt. [1] Mit den Bauarbeiten wurde im Juli 2012 begonnen, drei Monate später wurde der Skatepark fertiggestellt.
Die Einweihung - das „Opening“ - erfolgten am 27. April und 28. April 2013 unter Anwesenheit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Sozialreferent Robert Scheller, Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, Stadtjugendpfleger Hartmut Emser, den Zellerauer Pfarrern Werner Vollmuth und Georg Salzbrenner sowie Emanuel Thurneysen vom Skate- und Snowboardshop „Blowout“ und Stadtplaner Tobias Rödl als Vertreter der Skater (am Samstag). [2] Trotz Regen kamen weit über 100 Skater zur Eröffnung und zeigten am Samstag unter Zelten erste Tricks. Am Sonntag (ohne Regen) konnte dann der komplette Skatepark genutzt werden.
Ausstattung
Das stromlinienförmige Parkdesign und die Anordnung der Obstacles ermöglichen es, den Skatepark/Streetplaza in einem Fluss komplett zu durchfahren. Die Obstacles sind teilweise Nachbauten aus verschiedenen Skateparks der Erde: Banks aus Mallorca, Manual Pad aus Bilbao oder auch China Banks aus San Francisco sind in den Park genauso integriert wie Pole Jam (in deutschen Skateparks selten vorzufinden). Weltweit einzigartig ist der Fischgraben mit Brückenelementen.
Mickey Mouse Bowl
Ein Mickey Mouse Bowl, südwestlich angrenzend, ergänzt den Streetplaza und ermöglicht Bowl- und Pool-Skaten.
Regeln
- Der Skatepark darf nur mit Skateboards und Inlinern befahren werden. Jegliche andere Fortbewegungsmittel wie Fahrräder, Dirt-Bikes, BMX (egal ob mit oder ohne Pegs) oder Roller (Scooter, City-Roller) sind untersagt. Dies begründet sich unter anderem damit, dass die Curbkanten für die Belastungen durch Bikes nicht ausgelastet sind und durch die unterschiedlichen Nutzungsweisen und Fahrwege die Unfallgefahr deutlich höher ist.
- Es wird empfohlen, die Skateanlage mit Helm, Knie- und Ellbogenschonern und Handgelenkschutz zu befahren.
- Zur eigenen Sicherheit soll der Skatepark bei Dunkelheit, Schnee und Nässe nicht befahren werden.
Anfahrt
- Mit dem Fahrrad: Gut erreichbar ist der Skatepark über den Main-Radweg.
- Mit dem ÖPNV: Mit der Straßenbahn entweder zur Haltestelle Talavera oder zur Haltestelle Bürgerbräu fahren und von dort dann weiter auf dem Main-Radweg. Mit dem Bus an der Haltestelle Vogel-Verlag aussteigen.
- Mit dem PKW: Über die Mainaustraße stadtauswärts fahren, vorbei am Kloster Himmelspforten. Zwischen ATU und einem Gebäudetrakt der Feuerwehrschule geht rechts eine Stichstraße ab, die zum Skatepark führt. Parkplätze gibt es in der Stichstraße.
Bildergalerie
Siehe auch
Weblinks
- „Mein Lieblingsplatz: Der Skatepark“ auf den Internetseiten der Stadt Würzburg
- Internetseiten des Skateboarding Würzburg e.V.
