Sigmund Seligsberger

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Sigmund Seligsberger (* 11. Februar 1875 in Würzburg; † 21. Mai 1943 in Vernichtungslager Sobibor) war jüdischer Antiquitäten- und Möbelhändler in Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Sigmund entstammt der jüdischen Händlerfamilie Seligsberger. Sein Vater war Salomon Seligsberger, seine Mutter Bertha Seligsberger. Er hatte fünf Geschwister.

Leben und Wirken

Nach einer höheren Schulbildung leistete er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. Nach seiner Berufsausbildung folgte 1905 der Eintritt als Teilhaber in das von seiner verwitweten Mutter fortgeführte Antiquitäten- und Möbelhaus Seligsberger. 1911 erhielt Sigmund das Bürgerrecht der Stadt.Er war Kriegsteilnehmer und Unteroffizier im Ersten Weltkrieg. Danach entwickelte sich unter seiner Mitleitung mit den Geschwistern Ernestine und Simon Seligsberger, nach dessen Tod unter alleiniger Geschäftsführung das Unternehmen zur drittgrößten deutschen Firma der Antiquitätenbranche und trug entscheidend zum damaligen Ruf von Würzburg als Stadt des Kunsthandels bei.

Ehrenamtliches Engagement

Bis zu seinem Ausschluss 1933 war er Mitglied der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt und Sachverständiger für (Orient-)Teppiche und Handelsrichter. Er war führend aktiv im Literaturclub Würzburg und übernahm Leitungsfunktionen in jüdischen Gremien. Ab 1920 war er Verwaltungsmitglied der Israelitische Kultusgemeinde und stellvertretender Vorsitzender der Israelitischen Kranken- und Pfründnerhausstiftung Würzburg, zeitweise auch Vorsitzender Synagogen-Bauverein Würzburg.

Deportation und Ermordung

1937 erfolgte die Anordnung der Liquidation der Firma bis Ende März und die Übernahme durch einen langjährigen Angestellten. Sigmund Seligsberger zog im Mai 1938 mit seiner Frau Sara nach Berlin. Nach dem Novemberpogrom war er in Leipzig inhaftiert. Anfang 1939 flohen beide in die Niederlande, wo zwei Schwestern von ihm seit Jahrzehnten lebte. Sigmund und Sara Seligsberger wurden verhaftet und mussten zunächst im KZ Hertogenbosch in den Niederlanden einsitzen, anschließend im Sammellager Westerbork. Beide wurden am 18. Mai 1943 von Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und in der Gaskammer ermordet.

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen

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