Rieneck (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Grafen von Rieneck nach Scheibler. Der Schwan kam erst ab 1250 mit Rothenfels dazu.

Die Grafen von Rieneck waren im Mittelalter ein fränkisches Adelsgeschlecht, das in der Grafschaft Rieneck im heutigen Unterfranken herrschte.

Namensgeber und Familiengeschichte

Die Grafen von Rieneck waren eine Linie der Grafen von Loon (heutiges Belgien), die das Erbe des Mainzer Burggrafen und Erzstiftvogts Gerhard in Mainz antraten. Gerhard starb um 1106, ohne männliche Erben. Seine Tochter heiratete um 1100 Arnold I., Graf von Loon. Gerhard soll Allode und Lehen im Bereich des Spessarts besessen haben. [1] Ludwig I. von Loon, der Enkel von Arnold I. von Loon, nannte sich erstmals 1156/57 auch Ludwig I. Graf von Rieneck. [2] Der Name Rieneck, soll laut Theodor Ruf, von der Burg Rheineck am Rhein (Rheinland-Pfalz) auf die Burg Rieneck an der Sinn in Unterfranken, übertragen worden sein. Wobei es bis heute keinen gesicherten Beweis dafür gibt. Im 13. Jahrhundert entstanden durch Heiraten Nebenlinien, die sich zusätzlich nach Rothenfels (Lkr. Main-Spessart) und Grünsfeld (Lkr. Main-Tauber) nannten. Das Geschlecht, das sich 1543 zur Reformation bekannte, erlosch 1559.

Wappen

Blasonierung

Das Wappen derer von Rieneck ist neunmal horizontal geteilt in den Farben Gold und Rot. Beide Ausführungen oben beginnend mit Rot als auch mit Gold sind geläufig.

Wappengeschichte

Das Rienecksche Wappen war mit dem der Grafen von Loon identisch. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde es durch einen Schwan als Helmzier, ab 1250 in Rothenfels, ergänzt. Das Wappen nach dem Scheibler'schen Wappenbuch zeigt obendrein einen Helm und als Helmzier "ein ganzer stehender Schwan mit aufgethanen oder zugethanen Flügeln". Eventuell waren die Grafen Auftraggeber des Versepos "Der Schwanritter" des Konrad von Würzburg. Beim Aussterben des Geschlechts 1559 wurde das Wappen an die Grafen von Hanau dezidiert vererbt, die es in das ihre aufnahmen.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Theodor Ruf: Die Grafen von Rieneck. Genealogie und Territorienbildung (= Mainfränkische Studien. Band 32). 2 Bände. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Würzburg 1984 (= Schriften des Geschichts- und Museumsvereins Lohr a. Main. Band 18). Zugleich: Dissertation Universität Würzburg 1983.
  • Otto Schecher: Die Grafen von Rieneck. Studien zur Geschichte eines mittelalterlichen Hochadelsgeschlechtes in Franken. Dissertation Julius-Maximilians- Universität zu Würzburg, Schreibsatz und Offsettdruck Gugel, Lohr am Main 1963.
  • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg Band 52, Aschaffenburg 2004, ISBN: 3-87965-098-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Urkundlich erwähnt ist jedoch nur ein Fuldaer Lehen zwischen 1096 und 1106, mit 10 Mansen (10 Tageswerke) in Pfaffenhausen, wahrscheinlich bei Hammelburg.
  2. Otto Schecher: Die Grafen von Rieneck. Dissertation, Würzburg 1963, S. 75.
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