Matthias Noell
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Johann Matthias Noell (* 16. März 1800 in Wiesbaden; † 7. Juni 1866 in Würzburg) war Schmied und gründete ab 1824 die Firma Noell in Würzburg, Vorgänger der heutigen Babcock Noell GmbH.
Leben und Wirken
Matthias Noell begab sich als Schmiedegeselle auf die Walz und gelangte nach Würzburg zu Schmiedemeister Wirth in der Neubaustraße. Dort erhielt er die „Schmiedeconcession“ und lies sich als Würzburger Bürger nieder. Im September 1824 eröffnete er eine eigene Schmiede. Die Hauptbeschäftigung des Handwerksbetriebs war das Reparieren von Wagen, vor allem für den Postdienst der Thurn & Taxis in Würzburg. Nach der endgültigen Vereinigung des Großherzogtums Würzburg mit dem Königreich Bayern im Jahr 1814 wurde Würzburg zum Knotenpunkt für Post- und Eil-Kurierdienste.
Eisenbahn-Wagenfabrik Gebrüder Noell
Ab 1851 begann Noell mit dem Bau von Eisenbahnwagen und -zubehör, später auch durch Pferdebahnwagen vorübergehend ergänzt, und lieferte u. a. bis nach München und Hamburg. Matthias Noell und sein Bruder errichteten eine Wagenhalle und Werkstätte vor dem Rennwegtor, in der Nähe des Milchgartens (Platz'scher Garten). Das Unternehmen wurde in Würzburg als „Eisenbahn-Wagenfabrik“ der „Gebrüder NoeIl“ bekannt.
Am 1. Juli 1854 wurde die Bahnstrecke Würzburg-Bamberg eröffnet, am 1. Oktober die Bahnstrecke Würzburg-Aschaffenburg. Die darauf verkehrenden Züge bestanden aus, auch bei Noell gebauten, Personenwagen. Es waren EinzelCoupe-Wagen, in der 1. und 2. Klasse in geschlossener Bauart, die 3. Klasse war offen. Daneben wurden von Noell auch Güterwagen gebaut.
1859 setzte sich Firmengründer Matthias Noell zur Ruhe und übergab die Geschäfte seinem Sohn Georg.
Posthume Würdigung
Der Matthias-Noell-Weg und die Noell-Siedlung in im Stadtbezirk Heidingsfeld wurden nach ihm benannt.