Lehrstuhl für Altorientalistik
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Der Lehrstuhl für Altorientalistik ist Teil des Institut für Altertumswissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Geschichte
Die Beschäftigung mit den Sprachen und Kulturen des Nahen Ostens und zumal den altorientalischen Kulturen blickt in Würzburg auf eine lange Tradition zurück. Schon im frühen 17. Jahrhundert erforschte und lehrte der Jesuit und Universalgelehrte Athanasius Kircher orientalische Sprachen in Würzburg.
Die Verbindung zwischen der Theologie und der Beschäftigung mit den orientalischen Sprachen steht auch am Anfang der Altorientalistik an der Universität Würzburg. Prof. Johannes Ferdinand Hehn hatte von 1907 bis 1932 den Lehrstuhl für alttestamentliche Exegese und biblisch-orientalische Sprachen inne und trug zum besseren Verständnis der babylonischen Kultur bei. Sein besonderes Interesse galt den Beziehungen zwischen dem Alten Testament und den altorientalischen Kulturen.
Eine eigene Stelle für Orientalische Philologie wurde, dann schon im Rahmen der Philosophischen Fakultät, im Jahr 1908 eingerichtet. Der Stelleninhaber Maximilian Streck, seit 1916 Ordinarius für Orientalische Philologie, betrieb vor allem Altorientalistik. Mit seiner Emeritierung 1939 wurde das Fach Orientalische Philologie an der Universität Würzburg im Kontext des ideologischen und kulturellen Klimas im nationalsozialistischen Deutschland aufgegeben. Schon 1947, nur zwei Jahre nach dem Ende des Zweitenn Weltkrieges, wurde der Lehrstuhl für Orientalische Philologie wiederbegründet und hat seither immer auch die Altorientalistik in Forschung und Lehre vertreten. 2003 erhielt der Lehrstuhl seinen heutigen Namen.
Lehrinhalte
Die Altorientalistik widmet sich der Erforschung der alten Kulturen Vorderasiens vom vierten bis ersten vorchristlichen Jahrtausend (v.a. Irak, Syrien, Türkei, Iran). Die Erforschung altorientalischer Kulturen gliedert sich in zwei Fächer: einerseits die Philologie altorientalischer Sprachen (Altorientalische Philologie, Assyriologie oder einfach Altorientalistik), andererseits die Archäologie Westasiens (Vorderasiatische Archäologie).
Die philologischen Disziplinen der Altorientalistik beschäftigen sich mit der Entzifferung und Deutung der aus den verschiedenen altorientalischen Kulturen überkommenen Keilschrifttexte und dem Studium der altorientalischen Sprachen, darunter vor allem des Sumerischen, des Akkadischen (Babylonisch und Assyrisch) und des Hethitischen. Die Vorderasiatische Archäologie beschäftigt sich mit der materiellen Kultur, Siedlungs- und Kunstgeschichte des Alten Orients. Vorderasiatische Archäologen führen auch Ausgrabungen und Geländebegehungen in den verschiedenen Regionen Westasiens durch. Die Würzburger Altorientalistik-Studiengänge haben einen Schwerpunkt im Bereich der Altorientalischen Philologie und Kulturgeschichte.
Lehrstuhlinhaber seit der Nachkriegszeit
- Prof. Dr. Theo Bauer (1947-1956)
- Prof. Dr. Wilhelm Eilers (1958-1973)
- Prof. Dr. Einar von Schuler (1974-1987)
- Prof. Dr, Gernot Wilhelm (1988-2010)
- Prof Dr. Daniel Schwemer (seit 2011)
Siehe auch
Kontakt
- Lehrstuhl für Altorientalistik
- Residenzplatz 2, Tor A
- 97070 Würzburg
- Telefon: 0931-31-82862