Kurie Stubwege
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Die Kurie Stubwege (auch: Stubach) war bis zum Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 ein ehemaliger Domherrnhof in Würzburg.
Lage
Die Kurie Stubwege lag südlich der Einmündung der Ebracher Gasse in die Bibrastraße (früher Pfaffengasse). Im Westen grenzte sie an den Ebracher Hof, im Süden an das Grundstück Distrikt III, Nr. 70. In der Ebracher Gasse gegenüber lag die Kurie Waldhausen.
Die alte Bezeichnung war Distrikt III, Nr. 71 [1], heute Ebracher Gasse 8.
Namensgeber
Zwischen 1230 und 1248 erscheint in den Urkunden der Cellerarius Heinrich von Stubwege [2]; er wird jedoch nirgends als Besitzer der gleichnamigen Kurie bezeichnet.
Geschichte
Thomas Memminger berichtet ohne Quellenangabe, dass der Hof 1530 in Groß- und Klein-Stubach geteilt worden sei und der Hof Klein-Stubach in den Besitz des Klosters Ebrach gelangte. [3] Im 17. Jahrhundert war der total verwahrloste Hof Eigentum des Domstiftes. Von diesem ging im Jahre 1640 das Eigentum an den Domherrn Johann Hartmann von Rosenbach über, der ihn renovierte. Nach der Säkularisation ging der Hof bald in bürgerlichen Besitz über.
Ende der Kurie Stubwege
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Gebäude restlos zerstört. Nach 1945 ist ein völliger Neubau entstanden.
Baubeschreibung
Die Kurie Stubwege weist das mit Abstand kleinste Grundstück der Würzburger Domherrnhöfe auf. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dass dies die Folge früherer Grundstückteilungen ist. In der Uraufnahme von 1832 [1] ist ein von der Straße zurückgesetztes Gebäude im südwestlichen Eck des Grundstücks zu sehen. In Beziehung zur Größe des Grundstücks steht auch die Beobachtung, dass fast alle Besitzer der Kurie Stubwege noch andere Domherrnkurien besaßen. Die Kurie Stubwege scheint eine Art Übergangslösung für einen Domherrn dargestellt zu haben während des Wartens auf das Freiwerden eines größeren Hofes.
- ► Eine detaillierte Baubeschreibung der Kurie Stubwege ist dem Buch von Jörg Lusin (siehe Abschnitt „Quellen und Literatur“) zu entnehmen.
Heutige Nutzung
Das heutige Gebäude wird von Team Benedikt genutzt, eine religiös orientierte Kursleitervereinigung für klösterliche Weiterbildungsangebote im Bereich Mitarbeiterführung und Coaching für Unternehmen und Mitarbeiter in Personalverantwortung.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Carl Köhl: Würzburger Domherrnhöfe. Altfränkische Geschichten III, Verlagsdruckerei Würzburg 1913
- Jörg Lusin: Die Baugeschichte der Würzburger Domherrnhöfe. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. Würzburg / Würzburger Diözesangeschichtsverein 1984 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Lus)
Einzelnachweise, Hinweise und Erläuterungen
- ↑ 1,0 1,1 Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
- ↑ August Amrhein: Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstiftes zu Würzburg, St. Kilians-Brüder genannt, von seiner Gründung bis zur Säkularisation, 742-1803. In: Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg 32, W. 1889 (I. Abteilung), S. 118
- ↑ Thomas Memminger: Würzburger Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 137
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Standort