Josef Versl
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Josef Versl (* 27. Februar 1901 in Landshut; † 28. August 1993 in Würzburg) war Graphiker und unterfränkischer Landschaftsmaler.
Leben und Wirken
Josef Versl wurde als Sohn des aus Gerolzhofen stammenden, in Heidingsfeld aufgewachsenen Glockengießers Ferdinand Versl und der aus Landshut stammenden Mutter dort geboren. Im Alter von neun Jahren kam der Junge nach Würzburg und erhielt schon als Kind ersten Kunstunterricht in der Zeichenschule des Polytechnischen Zentralvereins. Bevor Versl als fast 20-Jähriger nach München ging, beschäftigte er sich mit dem Kopieren von Gemälden im Stuttgarter Landesmuseum, seinen ersten künstlerischen Versuchen.
Von 1920 bis 1922 folgten maltechnische Übungen bei Professor Max Doerner in München. Anschließend besuchte er die Kunstgewerbeschule in Hamburg (Wandmalerei) sowie die Kunstakademie in Berlin, an welcher er seine maltechnische Ausbildung vollendete. Nach der Begegnung mit der niederländischen Malerei und der europäischen Sakralkunst war er 1928/29 Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
Maler und Graphiker in Würzburg
Während eines Aufenthalts in Goßmannsdorf im Haßgau kam er zur Landschaftsmalerei, die ab 1930 zu seinem eigentlichen Arbeitsfeld wurde. In dieser Zeit besaß er sein eigenes Atelier in Würzburg. Nach seinem Militärdienst 1940-44 kehrte er nach Goßmannsdorf zurück, wo er sich nun auch der Graphik zuwandte.
Dozent an der Universität
Zwischen 1947 und 1962 nahm Versl einen Lehrauftrag für Zeichnen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg an.
Werke und Ausstellungen
Der sich hauptsächlich der fränkischen Mainlandschaft widmende Maler bezeichnete sich selbst einmal als „Landschafter“; zu seinen Werken gehören auch Porträts von Familienangehörigen und Freunden sowie Stillleben.
Schon früh zeigte er eine erste Ausstellung in der Würzburger Residenz. 1961, aus Anlass seines 60. Geburtstages, wurde in Sommerhausen eine Graphikausstellung präsentiert. Retrospektiv-Ausstellungen wurden 1961, 1971, 1981 (Werke aus sieben Jahrzehnten mit Landschaften und Blumenbildern) sowie 1986 in der Städtischen Galerie Würzburg und 1997 im Spitäle gezeigt (Bilder aus den Jahren 1923 bis 1993).
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1971: Kulturpreis der Stadt Würzburg
- Ehrenbürger der Gemeinde Goßmannsdorf in den Haßbergen
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Werner Dettelbacher: Von der Fähre zum Steg: Eine Informationsschrift über das Naherholungsgebiet Steinbachtal, anläßlich der feierlichen Eröffnung der Sebastian-Kneipp-Steges, am 22. Juli 1978, Würzburg 1978, Werbe-Verlag Ingrid Beck, S. 28
- Main-Post: „Der genaue Blick des Virtuosen Josef Versl“ (17. Juni 2012)
- Main-Post: „Werke von Josef Versl“ (25. September 2011)
- Reinhard Worschech, Theo Dreher und Josef Versl, Künstler sehen Unterfranken, Bezirksjugendring Unterfranken, Würzburg, 1980