Dietricher Viertelhof

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Der Dietricher Viertelhof (auch: Hof zur Lommel) war ein Gebäudekomplex in der Würzburger Altstadt

Lage

Der Hof erstreckte sich auf die heutigen Adressen Bronnbachergasse 16 und 18, sowie Katharinengasse 1.

Funktion und Namensgeber

Der Hof erhielt seinen Namen vom so genannten Dietricher Viertel, einem von acht Stadtvierteln innerhalb der Bischofsmütze, gelegen oberhalb der Judengasse und der Frauen-Kapelle gegen das Dietricher Spital hin. Die Einteilung der Innenstadt in Viertel geschah unter Bischof Johann I. von Egloffstein im Jahre 1410 zur besseren Einhebung der Abgaben. Jedes Viertel hatte seinen Viertelmeister, der diese Abgaben einzuheben hatte. In bestimmten öffentlichen Häusern, die man Viertelhöfe nannte, walteten sie ihres Amtes. Anfänglich kamen die Bürger nur in die Höfe, um ihre Abgaben zu entrichten, später aber dienten sie ihnen zur Beratschlagung in städtischen Angelegenheiten. Im Bauernkrieg hielten die Bürger zu den Bauern. Als Sammelplatz dienten ihnen die Viertelhöfe. Hier schmiedeten sie die Projekte zur Ausführung ihres aufrührerischen Vorhabens, weshalb Fürstbischof Konrad II. von Thüngen am 20. November 1526 die Versammlungen verbot, die Viertelhöfe in seine Gewalt nahm und sie an seine Günstlinge verlieh.

1669 bis zu seinem Tod 1698 bewohnte den Hof der Medizinprofessor und Hofmathematiker Jacob Amling.

Baugeschichte

Der Dietricher Viertelhof war ein Traufseithaus aus dem 18. Jahrhundert und wurde nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 im Jahr 1950 wieder neu erbaut.

Heutige Nutzung

Heute ist hier unter anderem die Wachswarenfabrik Max Jakob ansässig.

Siehe auch

Quellen

  • Würzburger Hof- und Staatskalender für das Jahr 1799, S. 120
  • Lorenz Fries, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben der Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken, auch was während der Regierung jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat. (Würzburger Chronik.), Band 1 von Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben der Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken, auch was während der Regierung jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat, veröffentlicht 1848, S. 597
  • Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 29 f.
  • Carl Heffner, Carl Reuss: Würzburg und seine Umgebungen - ein historisch-topographisches Handbuch, Bonitas-Bauer, Würzburg 1852, S. 140
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