Hedenen

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Als Hedenen oder Hetaniden wird ein fränkisches Adelsgeschlecht bezeichnet, das ab etwa Mitte des 7. Jahrhunderts in Würzburg ansässig war und etwa bis Ende der 710er Jahre die Herzöge des Herzogtums Thüringen stellte.

Namensherkunft

Die nicht zeitgenössische Bezeichnung „Hedenen“ geht auf zwei Vertreter des Geschlechtes, Hetan I. und Heden II., zurück.

Geschichte

Herzog Radulph soll die ihm angetragene Verteidigung des Herzogtums gegen die Slawen erfolgreich gemeistert haben. Im Zuge dieser militärischen Erfolge, so berichtet die Fredegar-Chronik [1], soll Radulf der fränkischen Zentralmacht gegenüber immer selbstbewusster aufgetreten sein, was schließlich, nach dem Tode Dagobert I. zur Rebellion gegen den noch minderjährigen Sigibert III. führte. Im Zuge des Konfliktes zwischen Radulph und Sigibert III. dürfte es zur Errichtung eines Herzogtums im mainfränkischen Raum gekommen sein. Das Adelsgeschlecht war ab etwa 650 in Würzburg ansässig war und bis Ende der 719 die Herzöge des Herzogtums Thüringen stellte.

Das Gebiet um Würzburg lässt sich erst ab etwa Ende des 8. Jahrhunderts als fränkisch bezeichnen. Zunächst als Teil der thüringischen Region gesehen, setzt sich erst zu Zeiten der Karolinger die Eigenbezeichnung Mainfranken durch. Nach einer Erwähnung in der Passio minor, trat Gosbert im Zuge der Missionierungsarbeiten des Heiligen Kilian zum christlichen Glauben über, woraus sich folgern ließe, dass die hedenischen Vertreter vor Gosbert heidnischen Glaubens gewesen waren.

Ende der Hedenen

Die Gründe für das Ende des Herzogtums liegen im zeitnahen Tod Heden II. und seinem Sohn und Erbe Thuring im Umfeld der Schlacht von Vincy 717. Die Passio Kiliani [2] spricht von der politischen Entmachtung des hedenischen Herzogsgeschlechtes durch einen „populus orientalium Francorum“ [3], der in der Forschung oft mit Karl Martell identifiziert wird. [4]

Hedenische Herzöge

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Klaus Lindner: Untersuchungen zur Frühgeschichte des Bistums Würzburg und des Würzburger Raumes. Göttingen 1972, ISBN: 978-3-5253-5340-0
  • Dr. Dirk Rosenstock: Zur Genealogie des mainländisch-thüringischen Herzogshauses der Hedene:In: 1250 Jahre Bistum Würzburg. Hrsg. Jürgen Lenssen, Würzburg 1992, ISBN: 978-3-4290-1444-5

Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise

  1. Fredegar (auch Fredegarius Scholasticus) ist der überlieferte, aber nicht gesicherte Name des Verfassers einer frühmittelalterlichen lateinischen Chronik aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Die Fredegar-Chronik ist neben dem im frühen 8. Jahrhundert unabhängig davon verfassten Liber Historiae Francorum eine Hauptquelle für die Geschichte des Frankenreichs im 7. Jahrhundert. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Passio Kiliani ist die Bezeichnung für zwei hagiographische Schriften aus dem 9. Jahrhundert über das Leben des heiligen Kilian von Würzburg. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
  3. Gerald Krutzler: Kult und Tabu - Wahrnehmungen der Germania bei Bonifatius. Lit Verlag, Wien/Berlin 2011, ISBN: 978-3-643-50251-3, S. 42, Anm. 63 (Online-Fassung)
  4. K. Lindner: Frühgeschichte des Herzogtums Würzburg, S. 73 f.

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