Haus Ehemann
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Das Haus Ehemann (auch: Ehemannhaus) war ein Anwesen in der Altstadt.
Lage
Das Anwesen befand sich in der Augustinerstraße ½ an der Ecke zur Wohlfahrtsgasse (alte Adresse III. Distrikt Nr. 205 und 206 [1] [2]
Namensherkunft
Den Namen trug das Anwesen nach dem Kaufmann der Biedermeierzeit und Landwehrobersten Kaspar Kasimir Josef Ehemann.
Geschichte
Ursprünglich nannte sich das Anwesen „Zum Biber“. [3] Erbauer waren im Jahre 1547 der Büttner Hans Boch und seine Ehefrau Ursula. Das Gebäude befand sich lange Zeit im Besitz der Kaufmannsfamilie Ehemann, danach im Eigentum der Stadt Würzburg. Während des Ersten Weltkrieges war hier das Lebensmittelamt untergebracht. In den 1930er Jahren waren im Erdgeschoss das Fischhaus Träger, Berta Löw (Haus- und Küchengeräte) und die Altwarenhandlung Hermann Boha untergebracht.
Das Anwesen wurde beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 weitgehend zerstört. Die Fachwerkbestandteile waren leichte Beute des Großbrands. Die Gebäudefront zur Wohlfhartsgasse inklusive einer Barockmadonna wäre zu erhalten gewesen, wurde aber zugunsten einer Straßenverbreiterung entfernt. Die Barockmadonna fand an der Neubaustraße 64a einen neuen Standort.
Baubeschreibung
Das Anwesen hatte eine schlichte, dreigeschossige Architektur mit Bogenstellungen im Erdgeschoss der nördlichen Stirnseite.
Am Hinterhaus, an der Südseite des Innenhofs erstreckte sich über beide Stockwerke eine überreiche Fachwerkornamentik, die in der Spätgotik um das Jahr 1581 entstanden war und Heiligenfiguren, Handwerksinsignien, Löwenköpfe und Engel präsentierte. Darunter: Maria mit dem Kind, St. Michael als Seelenwäger, St. Johann Evangelist, St. Johann Baptist, St. Ursula, St. Barbara.
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Felix Mader: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band XII, Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, R. Oldenbourg Verlag München/Wien, Würzburg 1915, S. 629 f.
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 30
- Jörg Paczkowski: Der Wiederaufbau der Stadt Würzburg nach 1945. Mainfränkische Studien Band 30, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. (Hrsg.), Würzburg 1982, S. 242
- Heiner Reitberger: Das alte Würzburg. Mainpresse Richter Druck und Verlags-GmbH & Co. KG, Würzburg 1977, S. 113 und 139 f.
Einzelnachweise
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Standort