Gemeindehaus (Kleinrinderfeld)

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Gemeindehaus Kleinrinderfeld

Das Gemeindehaus ist eine öffentliche Einrichtung in der Gemeinde Kleinrinderfeld.

Lage

Das Gebäude befindet sich in der Jahnstraße direkt neben dem Rathaus.

Geschichte des Gemeindehauses

In den Jahren 1927 und 1928 ließ der damalige Ortspfarrer Alois Walter das Gemeindehaus (Caritashaus) errichten. Es sollte der katholischen Ortsbevölkerung und Jugend als Mittelpunkt des geselligen und kulturellen Lebens dienen. Bereits 1926 hatte Pfarrer Walter versucht, die politische Gemeinde zum Bau eines solchen Hauses zu bewegen, was aber vom Gemeinderat mit der Begründung zu hoher Kosten und einer geringen Rentabilität abgewiesen wurde. Da sein Projekt auch bei den Kleinrinderfelder Bürgern keine Zustimmung fand, gründete der Ortspfarrer einen Caritasverein, den er zum Träger des nun von ihm allein geplanten Bauwerks machte.

Das ursprünglich neben dem Kindergarten in der Schönfelder Straße geplante Gemeindehaus, wurde aufgrund dessen, dass der Johanniszweigverein das Grundstück nicht hergab, schließlich nach der behördlichen und kirchlichen Erlaubnis in seinem Pfarrgarten erbaut. Obwohl von der ortsansässigen Steinindustrie Baumaterial unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, beliefen sich die Baukosten auf über 120.000 Reichsmark und lagen damit doppelt so hoch wie kalkuliert, weshalb Pfarrer Walter aus eigenem Vermögen Geld hinzuschießen musste.

1935 erwarb die Gemeinde das Caritashaus über den Weg der Zwangsversteigerung. In der Zeit von 1934 bis 1938 fanden im großen Saal zahlreiche Veranstaltungen der NSDAP statt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 war das Haus ab 1944 Lazarett und in der Zeit von 1945 bis 1954 diente es als provisorisches Kreiskrankenhaus des Landkreises Würzburg. Am 1. Oktober 1954 erfolgte die Auslösung des Krankenhauses.

In den folgenden Jahren wurden im großen Saal Theaterstücke aufgeführt und verschiedene Ärzte hatten in den Räumen ihre Arztpraxen. Ab 1955 gab es am Wochenende Kinovorführungen und im selben Jahr bezog die Rot-Kreuz-Gruppe Räume im Gebäude.

Von 1936 bis 1968 diente das Gebäude ebenfalls als Rathaus. In der Turnhalle im Keller des Hauses wirkte in den 1950er und 1960er Jahren die Turnerriege des TSV Kleinrinderfeld und in denselben Räumen fand der Spielmanns- und Fanfarenzug Kleinrinderfeld in der späten 1960er Jahren sein Zuhause, ebenso der Happy-Sound-Express als Nachfolger des Spielmannszuges. Nach dessen Auflösung hat seit 2002 der Musikverein Kleinrinderfeld e.V. im Gemeindehaus eine Bleibe gefunden. Ebenfalls in den 1960er Jahren war der kleine Gemeindesaal über viele Jahre hinweg ein dringend benötigtes Klassenzimmer der Volksschule.

In den 1990er Jahren richtete die Gemeinde im Keller des Gemeindehauses ein Kommunales Jugendzentrum, den sogenannten „Musiktreff“, ein. Auch die KJG (Katholische Junge Gemeinde) und die Freiwillige Feuerwehr Kleinrinderfeld haben im Haus Räume, in denen sie ihr Vereinsleben pflegen. Das Gemeindehaus, vor allem der große Saal, dient als Ort für Gemeinde-Festivitäten, als gern genutzte Räumlichkeit für Familienfeiern aller Art und steht vor allen Dingen auch den örtlichen Vereinen für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.

Adresse

Gemeindehaus Kleinrinderfeld
Pfarrer-Walter-Straße 6
97271 Kleinrinderfeld

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Hans Krebs: Geschichte des Gemeindehauses. In: 950 Jahre Kleinrinderfeld 1060-2010. Festschrift, Gemeinde Kleinrinderfeld, S. 42 ff.

Weblinks

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