Friedrich Spee

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P. Friedrich Spee von Langenfeld SJ, zeitgenössisches Ölgemälde

Prof. Dr. Friedrich Spee von Langenfeld (SJ), auch Friedrich Spe (* 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf; † 7. August 1635 in Trier) war Jesuitenpater. Er wurde berühmt als Kritiker der Hexenprozesse, aber auch als Dichter von Kirchenliedern.

Familiäre Zusammenhänge

Seine Eltern waren der kurkölnische Amtsmann Peter Spee von Langenfeld († vor 1607) und seine Ehefrau Mechtel Nunum genannt Dücker (* um 1565; † nach 1613) aus Altenkriegenbeek. Er hatte zwei Schwestern, Sibilla und Elsa, sowie zwei jüngere Brüder, Arnold und Johann Adolf.

Leben und Wirken

Spee genoss eine gute Erziehung und trat 1610 gegen den Willen seiner Eltern mit 19 Jahren in Trier in den Jesuitenorden ein. Nach seiner dreijährigen Zeit im Noviziat absolvierte er vom 3. November 1612 bis 1615 das vorgesehene Philosophiestudium in Würzburg. 1613 erhielt er hier die niederen Weihen. Seinen Wunsch, als Missionar nach Indien zu gehen, lehnte der Orden 1617 ab.

Nach Abschluss des Theologiestudiums, das er von 1619 bis 1623 in Mainz absolvierte, erhielt Friedrich am 1622 die Priesterweihe im Mainzer Dom. Der Überlieferung nach soll Friedrich Spee zwischen 1623 und 1628 einige Zeit im Hexenturm in Würzburg als Beichtvater gewirkt haben. Im Oktober 1628 bekam er den Auftrag, in Peine/Niedersachsen die Rekatholisierung durchzusetzen. 1629 erhielt er eine Professur für Moraltheologie in Paderborn, die ihm aufgrund starker Widerstände im Orden gegen seine Lehrinhalte bereits 1630 wieder entzogen wurde.

Schriften gegen den Hexenwahn

In viel beachteten Schriften prangerte Friedrich Spee das Vorgehen seiner Kirche und die verbreiteten Hexenprozesse an. So trug seine anonym erschienene Schrift „Cautio Criminalis“ im Mai 1631 erste Einwendungen gegen Folter und Hexenglauben vor. Er äußerte darin, dass Folter möglicherweise nicht die Wahrheitsfindung hervorbrächte und leitete draus die damals kühne Vermutung her, die als Hexen verdächtigten Frauen seien unschuldig, obwohl sie sich unter der Folter schuldig bekannt hatten.

Dichter von Kirchenliedern

1633 versetzte ihn der Orden als Professor für Kasuistik und Beichtvater der Gefängnisse und Krankenhäuser nach Trier. Dort vollendete Spee die vermutlich bereits zehn Jahre früher begonnene „Trutznachtigall“, eine Sammlung mit kunstvollen lyrischen Gedichten und heute noch bekannten Kirchenliedern:

  • Adventslied „O Heiland, reiß die Himmel auf“
  • Weihnachtslied „Zu Bethlehem geboren“
  • Marienlied „O himmlische Frau Königin“ (1628 eigens gedichtet für die Marienkapelle zu Würzburg)

Lebensende

Mitten im Dreißigjährigen Krieg setzte sich Friedrich Spee für die verwundeten Soldaten ein, bei deren Pflege er erkrankte und am 7. August 1635 in Trier starb. Das Erzbistum Köln führt ihn als heiligmäßige Person.

Posthume Würdigung

Nach dem Jesuitenpater wurde die Friedrich-Spee-Straße im Stadtbezirk Sanderau und das Gebäude des örtlichen Caritasverbandes, das Friedrich-Spee-Haus, benannt.

Siehe auch

Literatur

  • Stadelmayer-Gräter-Dettelbacher: Merian Reiseführer Mainfranken. Deutscher Taschenbuchverlag, München 1984, S. 234. ISBN: 3-423-03720-2
  • Emmy Rosenfeld: Friedrich Spee von Langenfeld: Eine Stimme in der Wüste. W. de Gruyter, Berlin 1958 (= Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der Germanischen Völker, Neue Folge 2)
  • Rainer Decker, Neue Quellen zu Friedrich Spee von Langenfeld und seiner Familie, Westfälische Zeitschrift 165, 2015, S. 169 ff.

Weblinks

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