Kreuzweg am Herchenberg (Greußenheim)
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Der Kreuzweg am Herchenberg ist ein denkmalgeschützter Pilgerweg in Greußenheim.
Geschichte
Der Stifter des Kreuzweges ist der Ökonom Andreas Roth (* 24. Oktober 1793; † 21. März 1868) aus Greußenheim, der mit seiner Frau Barbara 11 Kinder hatte. Anlass für die Stiftung war der Tod seines Sohnes Andreas, der im Jahre 1855 an Tuberkulose starb. Der letzte Wunsch des Sohnes sei gewesen, dass ein Kreuzweg errichtet werde. 1857 wurde das Projekt zusammen mit Pfarrer Johann Josef Schnorr begonnen. Die in Bundsandstein gestalteten Kreuzwegstationen schuf der aus Wertheim stammende Bildhauer Thomas Pfeiffer. Er berücksichtigte die Vorgabe des Meisters Josef Mehling aus Rothenfels, der gefordert hatte, dass "der Faltenwurf der Gewänder der dargestellten Personen mehr im gotischen Stile anzupassen" sei.
Bereits ein Jahr später wurde der Kreuzweg der Öffentlichkeit übergeben und am 25. August 1861 fand die Einweihung auf Wunsch des Stifters durch den Vorstand des Franziskanerklosters zu Dettelbach, Prosper Wengenmayr statt. Am 24. Oktober 1886 musste Pfarrer Carl Theodor Müller eine erneute Benediktion des Kreuzweges vornehmen, nachdem dieser durch Entfernen der hölzernen Einlegekreuzchen exsaktriert worden war. Zum 100jährigen Jubiläum 1958 wurde der Kreuzweg zum ersten Mal renoviert.
1985 war der Kreuzweg erneut in einem schlechten Zustand. Die 14 Stationen und die Kreuzigungsgruppe aus rotem Buntsandstein waren schwer von Verwitterung und Steinfraß gezeichnet. Daraufhin ergriff der Bund Naturschutz, Ortsverband Greußenheim, die Initiative zur Erhaltung des Kreuzweges. Um dem Steinfraß vorzubeugen, sollte zu beiden Seiten des Kreuzweges ein breites Umfeld ausgelichtet werden, damit das Material eine optimale Austrocknungsmöglichkeit erhält. Die Einweihung fand am 2. Oktober 1988 durch Pfarrer Eberhard Ritter statt.
Eine erneute Sanierung wurde im Jahr 2012 durchgeführt. Am 29. September 2013 wurden die neu renovierten Kreuzwegstationen am Herchenberg wieder durch George Antonysamy, Erzbischof von Madras-Mylapore (Indien), eingesegnet.
Baubeschreibung
Aus rotem Buntsandstein, mit Christus am Ölberg, 14 Kreuzwegstationen und Kreuzigungsgruppe, 1858 von Bildhauer Thomas Pfeiffer aus Wertheim geschaffen.
Bildergalerie
Wanderweg
Die Kreuzwegstationen sind Teil des Greußenheimer Kulturwanderweges „Zu Tisch in Greußenheim“.
Siehe auch
Quellen
- Archäologisches Spessartprojekt: „Zu Tisch in Greußenheim“
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Greußenheim, Nr. D-6-79-141-9
- "Der Kreuzweg am Herchenberg bei Greußenheim - Ein Beitrag zur Ortsgeschichte - von Roland Huth, 1985
- Matrikelbücher
- Pfarrarchiv Greußenheim
- Main-Post: „Sanierter Kreuzweg eingeweiht“ (30. September 2013)