Hofgarten


Die Gesamtplanung des Würzburger Hofgartens geht zurück auf Johann Prokop Mayer, den Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim 1770 als Hofgärtner nach Würzburg berief.
Ostgarten
Die Anlage des Gartens war – wie auch der Residenzbau selbst – durch die bestehende barocke Stadtmauer begrenzt. Bereits Balthasar Neumann hatte die Idee, diese Bastion mit in die Gartengestaltung einzubeziehen und bis heute lädt sie zum Spazieren mit wunderbarem Blick über Garten, Schloss und Teile der Stadt ein. Zu dieser hohen Befestigungsmauer führen symmetrisch zwei rahmende Rampen- und Treppenanlagen hinauf, wobei auf halber Höhe eine Terrasse eingefügt wurde.
Dieser Ostgarten ist auf den Ausgang aus dem Gartensaal im Mittelbau der Residenz angelegt; von hier ausgehend erläuterte ehemals der Hausherr seine Pflanzen- und Skulpturen-Schätze.
Heute blühen hier hunderte von alten Rosensorten, früher waren es beschnittene Obstbäume. Geblieben sind die anschließenden Laubengänge, welche einmalig aus Kornelkirschen und Lärchen geformt sind und zwischen denen sich 12 der berühmten Putten von Johann Peter Wagner tummeln. Von ihm stammen auch die zahlreichen Kanapees, Vasen, Pflanzschalen sowie weitere Putten, Savoyardenknaben und Figuren auf den Treppen und der Bastion.
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Blick von der Bastion des Ostgartens auf die Residenz
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Rosengarten des Ostgartens und Residenz
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Rondell des Ostgartens (1939)
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Wallterrasse des Ostgartens (Postkarte um 1906)
Südgarten
Südlich der Residenz schließt sich ein flacher rechteckiger Garten an, der von der Orangerie abgeschlossen wird. Diesen hatte der Fürstbischof aus seiner Wohnung – zu der u. a. der Toscanasaal gehörte – im Blick. Hier schmücken große Figurengruppen „Raub der Europa“ und „Raub der Proserpina“ (um 1775) von Johann Peter Wagner die Rasenflächen, sorgen Faune, Pane und Allegorien der Jahreszeiten unter mächtigen Eibenbäumen in Kegelform für Überraschungen.
Bildergalerie
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„Raub der Proserpina“ (um 1775) von Johann Peter Wagner im Südgarten
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„Raub der Europa“ (um 1775) von Johann Peter Wagner im Südgarten
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Felsenbrunnen im Südgarten mit Blick auf die Südfassade der Residenz
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Felsenbrunnen als „Eisbrunnen“ im Südgarten im Januar 2024
Historische Abbildungen
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Südgarten (1939)
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Südgarten (1939)
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Südgarten mit Felsenbrunnen (1937)
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Hofgartentor (1939)
Englischer Garten
Der Bereich vom Südgarten zur Balthasar-Neumann-Promenade wurde im Stil englischer Landschaftsparks angelegt. Hier führen gewundene Wege durch vielfältige Flora.
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Ansicht des Oegg-Tors des Zugangs zum Englischen Garten
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Ansicht des Englischen Gartens
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Ansicht des Englischen Gartens
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Ansicht des Englischen Gartens
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Englischer Garten mit Blick auf das Oegg-Tor in der Balthasar-Neumann-Promenade
Hofküchengarten
Hinter der Orangerie wurde der ehem. Hofküchengarten rekonstruiert, in dem wieder alte Apfel- und Birnensorten sowie Beerensorten wachsen, wobei die Beete von niedrigen Kräuter- und Lavendelhecken eingerahmt sind.
Gärtnerei
Südöstlich der Residenz befindet sich die betriebseigene Gärtnerei der Bayerischen Schlösserverwaltung. Die Gärtnerei ist für die Pflege des Hofgartens zuständig, in den Gewächshäusern werden unter anderem die Blumen für die Gartenanlage angezogen.
Eingänge
Eingänge zum Hofgarten befinden sich im Rennweg, neben der Hofkirche oder in der Balthasar-Neumann-Promenade. Am Rennweg zieren kunstvoll mit Blüten geschmiedete Gitter des Tirolers Johann Georg Oegg, des so genannten Königs der Schmiede aus der Zeit des Rokoko, die Tore.
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Eingang zum Englischen Garten an der Balthasar-Neumann-Promenade
Bildergalerie
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Hofküchengarten mit Orangerie
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Gärtnerei
Veranstaltungsort
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Mozartfestes wird der Garten am späten Abend zu Freiluftkonzerten der „Kleinen Nachtmusik“ geöffnet.
Audio Reiseführer (Video)
Hofgarten der Residenz Würzburg - Audio Reiseführer
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Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-198
