Dürschlaghaus

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Dürschlaghaus

Das Dürschlaghaus in der Domstraße 40 (früher: Domstraße 72 [1]) ist eine Immobilie der Diözese Würzburg und befindet sich gegenüber des Kilianshauses.

Lage

Das Dürschlaghaus befindet sich rechts neben dem Hauptportal des Kiliansdoms und grenzt an den Domvorplatz.

Namensgeber

Namensgeber des Gebäudes ist das nach dem Zweiten Weltkrieg dort ansässige Modehaus von Bruno Dürschlag.

Geschichte

Die Häuser Domstraße 38 und 40 (früher Nr. 70 und 72) sowie einige angrenzende Häuschen stehen auf dem Platz des alten kaiserlichen Landgerichtes, in Urkunden Colhart, Calhart, Calehardus, im Volk Kalhard genannt. Später wurde der Bau auch als steinerne Kemenate bezeichnet. Der Name Kalhard, den dieses Gerichtshaus geführt hat, bedeutet soviel wie Schwätzer.

Seit Fürstbischof Lorenz von Bibra wurde das Landgericht nicht mehr im Kalhard, sondern in einer besonderen Stube auf der fürstbischöflichen Kanzlei (Kürschnerhof) abgehalten. Den Kalhard bewohnten nur noch die Kanzleiknechte. Am 23. Januar 1686 wurden die baufälligen Gebäude von Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg an den Bürger und Handelsmann Franz Kaspar Rossat verkauft, der dann 1689 nach den vom Fürstbischof genehmigten Plänen die Gebäude Nr. 70 und 72 errichten ließ. Die beiden Häuser blieben lange Zeit im Besitz der Familie Rossat, das Haus Nr. 72 ging dann durch Vermächtnis des Kaufmanns Philipp Rossat an seinen Neffen, den Kaufmann Geiller, über. Das Geschäft Rossat-Geiller wurde in diesem Haus um 1739 gegründet.

Das Haus Nr. 70 ging zuerst an Verwandte der Familie Rossat und kam 1865 an die Familie Siegmund Edenfeld. Im Jahre 1899 ging das Geschäft in den Besitz der Familie Groß über. In den Würzburger Adressbüchern finden sich folgende Eintragungen:

  • 1870: Edenfeld, Karoline, Bankiers.-Wtw., Domstraße 70; Geiller, Jak. Ant. jun., Kaufm., Domstraße 72; Geiller, Jak. Ant. sen., Kaufm., Domstraße 72
  • 1890/1907/1925: Rossat-Geiller (Inhaber Groß Fr.), Tapeten- und Linoleumgeschäft; Anna Freifrau von Hutten
  • 1912: Wagner, Schirmgeschäft
  • 1914: Geiller A. Witwe; Rossat-Geiller, Schirmgeschäft
  • 1935: Vereinigte Innungskrankenkasse
  • 1941: (Geillers Erben) Rossat-Geiller
  • 1951: Troll Hanna, Gardinen; Dürschlag B. Strumpfhaus; Einwag August, Frisiersalon
  • 1967/1970: (Erbengemeinschaft Geiller), Dürschlag Bruno, Strickmoden; Einwag August, Frisiersalon
  • 1977/1979/1985: Dürschlag Bruno, Elegante Strickmoden; Einwag Günter, Frisiersalon
  • 1990: Dürschlag am Dom, Damenmoden; Knell Matthias Schreibwaren und Bürobedarf

2011 hat die Diözese Würzburg das an den Dom angrenzende Gebäude gekauft. Vor der Sanierung des Gebäudes 2014/2015 waren in dem Haus Privatwohnungen von Kirchenmitarbeitern sowie eine Physiotherapiepraxis untergebracht.

Baubeschreibung

„Fassade, sechsbogige Schaufensterarkade mit profilierten Pfeilern und Rundbögen im Erdgeschoss, Sandstein, Barock, um 1700.“ Links und rechts wird das Haus von Bossenmauerwerk abgeschlossen. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde es fast völlig zerstört, nach 1949 aber rekonstruiert.

Historische Abbildungen

Heutige Nutzung

Im Zuge der Neukonzeption des Burkardushauses finden die Zentralverwaltung der Hauptabteilung IV des Bischöflichen Ordinariats, das Fortbildungsinstitut und das Liturgiereferat hier seit 1. März 2015 einen neuen Platz. Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, wird hier im ersten und zweiten Stock sowie im Dachgeschoss über 18 Büroräume verfügen. Im Dachgeschoss wird außerdem eine Bücherei eingerichtet, die sowohl Bücher des Liturgiereferats und des Fortbildungsinstituts als auch Bücher aus dem Privatbestand des verstorbenen Generalvikars Dr. Karl Hillenbrand beherbergen soll. Der Laden im Erdgeschoss soll vermietet werden. An der Gebäuderückseite wird ein externer Aufzug eingebaut, um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten. Das Erdgeschoss wird seit 2014 zur Hälfte vom I-Punkt-Kirche und der Dom-Info genutzt.

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 110

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