Claudia Lichte

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Dr. Claudia Lichte

Dr. Claudia Lichte (* 1958 in Coesfeld) ist Kunsthistorikerin und war von 2017 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand zum Ende 2020 Stellvertretende Direktorin des Museums für Franken in Würzburg.

Leben und Wirken

Claudia Lichte studierte Kunstgeschichte, deutsche Altertums- und Volkskunde sowie Kirchen- und Dogmengeschichte an der Universität Hamburg und schloß 1983 das Studium mit der Magisterarbeit zum Thema: "Der Skulpturenzyklus der Bergenfahrerkapelle in der Marienkirche zu Lübeck" erfolgreich ab. 1988 promovierte sie zum Thema: Die Inszenierung einer Wallfahrt – Der Lettner im Havelberger Dom und das Wilsnacker Wunderblut [1].

Von 1988 bis 1990 war Claudia Lichte wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg, von 1990 bis 1995 zunächst Volontärin, dann wissenschaftliche Mitarbeiterin am Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. Hier arbeitete sie mit an der Ausstellung „Meisterwerke massenhaft – Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500“ (1993) und an dem Bestandskatalog „Mittelalterliche Bildwerke, Ulm und Oberschwaben, 1400 – 1530".

Museumsdirektorin in Würzburg

Seit 1995 war Lichte am Mainfränkischen Museum Würzburg tätig, davon seit 1996 als stellvertretende Leiterin. 2004 übernahm sie das Amt der Museumsdirektorin von ihrem Vorgänger Hans-Peter Trenschel.

Für erste große Ausstellungen und Veröffentlichungen zur Kunst des Mittelalters, zeichnete sie hauptverantwortlich in der Ausstellung „Tilman Riemenschneider – Werke seiner Blütezeit“.

Unter ihrer Leitung begann ein Erneuerungsprozess des Mainfränkischen Museums, in dessen Zentrum zeitgemäße und ansprechende Angebote für die Besucher stehen sollten. Seit 2003 als Zweckverband von der Stadt Würzburg und der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken getragen, wurde die regionale und landesweite Bedeutung des Museums mit seinen Sammlungen zunehmend betont, was sich aktuell in Überlegungen zur finanziellen Beteiligung des Freistaates am Mainfränkischen Museum, in Ideen zur Neukonzeption mit Generalsanierung sowie Gedanken zur Neustrukturierung des Würzburger Festungsareals niederschlug.

Am 1. Januar 2017 ist das Mainfränkische Museum unter dem Namen „Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg“ in die Trägerschaft des Freistaats Bayern übergegangen. Claudia Lichte war seitdem Stellvertreterin des neuen Direktors Dr. Erich Schneider.

Literatur und Publikationen (Auszug)

  • Claudia Lichte: Meisterwerke massenhaft - Zum Problem der Händescheidung in der Weckmann-Werkstatt, in: Meisterwerke Massenhaft - Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, Ausstellungskatalog, Württembergisches Landesmuseum Stuttgart 1993, S. 19-28.
ebenda: Ein blühender Kunstbetrieb - Die Werkstatt des Niklaus Weckmann, S. 79-124.
ebenda: „Durch ketzerische Umtriebe vom abgestammten Besitz vertrieben“. Daniel Mauch in Lüttich, in: Meisterwerke massenhaft, S. 415-420. Sowie zahlreiche Katalognummern in Meisterwerke massenhaft
  • Claudia Lichte (Hrsg.): Ferdinand von Rayski: Ein Dresdener Maler in Franken. Katalog zur Sonderausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg vom 25. Oktober 2006 bis 11. Februar 2007. Mainfränkisches Museum Würzburg, 2006. ISBN: 3-932461-26-6
  • Claudia Lichte: Mainfränkisches Museum Würzburg, Riemenschneider Sammlung, Einleitung von Hans-Peter Trenschel, Fotos von Rolf Nachbar, Prestel Museumsführer Compact, München - London - New York 1999.
  • Reinhard Karrenbrock, Claudia Lichte: Antlitz des Mittelalters – Mittelalterliche Bildwerke aus rheinischem Privatbesitz, Ausstellungskatalog, Dominikanermuseum Rottweil, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, 1999.
  • Claudia Lichte: Tilman Riemenschneider, Maria mit Kind, um 1500, Patrimona-Heft 187, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit dem Mainfränkischen Museum, Würzburg 2000.
  • Claudia Lichte: Tilman Riemenschneider – Ein Meister der Wiederholung, in: Claudia Lichte (Hg.): Tilman Riemenschneider – Werke seiner Blütezeit, Ausstellungskatalog, Mainfränkisches Museum Würzburg, 2004, S. 83-104.
ebenda: Tilman Riemenschneider und Würzburg: Eine wechselvolle Beziehung – Einblicke in die Rezeptionsgeschichte, S. 119-136. Sowie zahlreiche Katalognummern.
  • Claudia Lichte: Augenscheinlich „heilig“ – Ein neu entdecktes Alabasterrelief aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Bd. 58, 2006, S. 8-19.
  • Claudia Lichte (Hrsg. + Autorin einzelner Aufsätze und Katalognummern): Ferdinand von Rayski. Ein Dresdener Maler in Franken. Katalog zur Sonderausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg 2007.
  • Claudia Lichte und Heribert Meurer: Die mittelalterlichen Skulpturen, Bd. 2: Stein- und Holzskulpturen 1400-1530, Ulm und südliches Schwaben, mit technologischen Beiträgen von Roland Hahn und Hans Westhoff, Text- und Bildband, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart 2007.
  • Marlene Lauter und Claudia Lichte: Ornament verbindet. Zwei Sammlungen im Dialog. Mainfränkisches Museum Würzburg – Museum im Kulturspeicher Würzburg mit Sammlung Peter C. Ruppert, Würzburg 2010.
  • Claudia Lichte u. a.: Sekretär von Carl Maximilian Mattern und Johann Wolfgang von der Auwera – Texte zum Leuchtturm-Objekt, Mainfränkisches Museum 2012.
  • Claudia Lichte u. a.: Wo Adam und Eva zu Hause sind – Texte zum Leuchtturm-Objekt, Mainfränkisches Museum 2012.

Siehe auch

Quellen

Die biographische Angaben entstammen dankenswerterweise einer Aufstellung von Frau Dr. Lichte.

Einzelnachweise

  1. (gedruckt: Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1989)
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