Carl Albert Dauthendey
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Carl Albert Dauthendey (* 1. November 1819 in Ermsleben; † 5. September 1896 in Würzburg) war einer der frühesten Fotografen. Er wirkte als Hoffotograf des russischen Zaren und betrieb ab 1864 ein renommiertes Fotoatelier in Würzburg.
Familiäre Zusammenhänge
Carl Albert ist der Vater von Max Dauthendey und Elisabeth Dauthendey.
Leben und Wirken
In Ermsleben am Rande des Harzes kam Carl Albert als Sohn des Regimentsauditors Heinrich Salomon Lebrecht Dauthendey am 1. November 1819 zur Welt. 1833 begann er in Magdeburg eine Mechanikerlehre, zog im Folgejahr nach Leipzig, wo er als Lehrling und Angestellter im „Tauberschen Optischen Institut“ tätig wurde. Hier kam er 1841 durch einen französischen Reisenden erstmals in Kontakt mit einer Camera obscura. Sein Lehrherr erwarb ein solches Gerät und Dauthendey konnte es später von ihm kaufen. Hartnäckig experimentierte er mit der Camera, bis erste Ablichtungen gelangen. 1842 zeigte er diese öffentlich auf der Leipziger Ostermesse und hielt an der Universität einen vielbeachteten Vortrag zur Lichtbildkunst. Hierauf erhielt er zahlreiche Aufträge und den Ruf an den Dessauer Herzogshof.
1843 machte er sich nach St. Petersburg auf, wo er hoffte, am Hofe des Zaren tätig werden zu können. Zwar gelang dies erst im zweiten Anlauf, dann aber avancierte er zum gefragten Hoffotografen, betrieb zwei renommierte Ateliers in St. Petersburg. Aus der ersten Ehe mit Anna Olschwang, die sich 1855 das Leben nahm, stammen vier Töchter. Seiner zweiten Ehe mit Charlotte Karoline Friedrich entstammen die Söhne Kaspar und Max.
Nach dem Einzug Alexanders II. in den Zarenhof wendete sich das Blatt für Dauthendey. Ehemalige Gönner zogen sich zurück und es gab Auseinandersetzungen mit der Baubehörde, die sein Atelier kurzerhand abreißen ließ. Auf Kritik stieß auch, dass er zwei seiner Töchter in Preußen evangelisch erziehen lässt. Einige Zeit verblieb die Familie noch in St. Petersburg, übersiedelte aber 1862 endgültig wieder nach Deutschland.
Fotograf in Würzburg
Nach einem zeitweiligen Aufenthalt in Dresden kam Dauthendey 1863 erstmals nach Würzburg, wo er sich im Jahr darauf mit der Familie niederließ und ein Fotoatelier in der Büttnergasse eröffnete. In diesem Haus kommt 1867 Sohn Max Dauthendey zur Welt. Die zweite Frau verstarb an einem Lungenleiden, als Max sechs Jahre alt war.
1876 wurde ein neues Haus mit Atelier in der Kaiserstraße bezogen. Carl Albert Dauthendey entwickelte die Fotografie weiter, machte Versuche mit Farbverfahren und erfand einen Retuschelack, der auf den Weltausstellungen in Wien und Philadelphia ausgezeichnet wird. Dauthendeys Kinder zeigten kein Interesse an einer Übernahme des Fotoateliers, daher löste er es 1893 auf und verpachtete die Räume.
Letzte Ruhestätte
Er verstarb am 5. September 1896 und fand seine letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Würzburger Hauptfriedhof.
Quellen und Literatur
- Main-Post: „Der erste Fotograf auf deutschem Boden“ (20. Juni 2003)
- Beate Kann: „Carl Albert Dauthendey (1819-1896). Eine Ausstellung des Stadtarchivs Würzburg zum 100. Todestag C. A. Dauthendeys am 5. September 1996“
- Eckhard Leuschner (Hrsg.): Der Photopionier Carl Albert Dauthendey. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2021, ISBN: 978-3-7319-1095-4