Barbara-Thein-Weg
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Stadtbezirk: Frauenland
Postleitzahl: 97074
Straßenverlauf
Der Barbara-Thein-Weg zweigt vom Theodor-Boveri-Weg nach Süden ab und mündet in den Josef-Kentenich-Weg an der Gemarkungsgrenze nach Gerbrunn.
Namensgeber
Benannt wurde der Weg nach Barbara Thein (1775-1842), der ersten Frau, die nachweisbar an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wissenschaftlich gearbeitet hat.
Umbenennung
Die Benennung des einstigen Karl-Ritter-von-Frisch-Wegs in der Nähe der damaligen Bienenstation wurde 1983 vorgenommen, um Karl Ritter von Frisch als bekannten Zoologen und Verhaltensforscher zu ehren, der 1973 mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet worden war, insbesondere für seine Forschungen über die Sinneswahrnehmung und Kommunikation von Bienen. Die Straßennamenkommission kam jedoch zur Empfehlung, die Straße umzubenennen oder den Namen zumindest zu kontextualisieren, da von Frisch in seinem populärwissenschaftlichen Werk „Du und das Leben“ eindeutig mit rassistischen Gedanken hervortrat und die nationalsozialistischen „Rassegesetze“ lobte. Er stand dem Nationalsozialismus persönlich zwar offenbar zurückhaltend gegenüber, setzte sich sogar 1939/40 erfolgreich für die Freilassung polnischer Wissenschaftler aus dem KZ Dachau ein. Doch er traf in „Du und das Leben“ eindeutige Einordnungen, die als Unterstützung für die nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen gegenüber Menschen mit Behinderungen begriffen werden konnten – und nutzte eine der NS-Propaganda sehr ähnliche Sprache. „Es ist davon auszugehen, dass er damit und durch die Verwendung des entsprechenden Vokabulars die rassistischen Maßnahmen des NS-Regimes und dessen Praxis der Zwangssterilisationen und des Krankenmords objektiv begünstigt hat“, so die Wertung der Straßennamenkommission.
Am 16. Februar 2023 wurde das neue Straßenschild in Gegenwart von (von links) Dr. Axel Metz (Leiter Stadtarchiv Würzburg), Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Dr. Anja Schlömerkemper, Unipräsident Prof. Dr. Paul Pauli, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Prof. Dr. Brigitte Burrichter (Frauenbeauftragte JMU) und Dr. Markus Holtz (Leiter Universitätsarchiv) enthüllt. [1]
ÖPNV
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