Anton Eckert d.Ä.
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Anton Eckert d.Ä. (* 18. November 1809 in Würzburg; † 14. Juli 1879 ebenda) war Zimmermeister und Begründer eines großen Baubetriebes in der Äußeren Pleich, welchen später sein Enkel Anton Josef Eckert d.J. fortführte.
Leben und Wirken
Anton Eckert d.Ä. wurde 1809 im Hauger Viertel geboren (I. Distrikt, Haus Nummer 33 ½, Kapuzinergasse) als Sohn des Zimmermeisters Anton Eckert und dessen Ehefrau M. Margaretha Franziska, geb. Adami. [1] 1828 verließ er Würzburg, um an der Akademie der bildenden Künste in München zu studieren. [2] Laut Würzburger Adressbuch 1853 war er zu dieser Zeit im Haus Nummer 204 (Äußerer Graben, Ecke Pfarrgasse) ansässig. 1861 zog er in die Altstadt (II. Distrikt, Haus Nummer 239, Katharinen-/Maulhardgasse). Das Einwohnermeldebuch weist ihn als Zimmermann aus.
1837 heiratete Eckert die Würzburgerin Margaretha Rösner. Das Paar hatte zwei Töchter und sechs Söhne. Darunter Johann Adam Philipp Eckert (Vater von Anton Josef Eckert d.J.). Aus dieser Folge-Generation kamen Baumeister, Holzhändler und Sägewerksbesitzer.
1843 gründete Anton Eckert zusammen mit seinem älteren Bruder Franz Anton (* August 1807 in Würzburg; [3] † 25. Dezember 1867 ebenda [4]) die Eckert‘sche Brauerei. 1861 erhielt Franz Anton Eckert eine Konzession für eine Weinwirtschaft. [5] In Gerichtsverfahren wegen Defraudation des Malzaufschlages im Jahre 1863 wird nur gegen Anton Eckert, verheiratheter Zimmermeister zu Würzburg und Besitzer einer Bierbrauerei zu Heidingsfeld verhandelt. [6]
Zunächst wirkte Eckert als Zimmermann in der Altstadt. Das Bauwesen stagnierte jedoch, da die Stadt noch in den Festungsmauern eingeschlossen war. Die Zeit der Entfestigung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Ausweitung der Stadt und gleichzeitig starkem Bevölkerungswachstum war dann eine große Chance für das Bauwesen. Es konnten günstig Flächen erworben und bebaut werden, die Auftragslage in der Gründerzeit war sehr gut. Eckert nahm damals deutlichen städtebaulichen Einfluss, insbesondere auf die Äußere Pleich.
Baugeschäft
1835 erwarb Anton Eckert d.Ä. ein Gartengrundstück, die sogenannte „Rübsburg“, mit Holzlager und Stallung vor dem Pleicher Tor für 10.000 Gulden von dem Holzhändler Johann Rüb. Gg. Franz Rüb nutzte das Holzlager noch 1852. [7] Es erstreckte sich etwa dreieckig zwischen dem Main und der Veitshöchheimer Straße (später Veitshöchheimer Straße 1). Das Anwesen teilte sich Anton Eckert mit seinem Bruder Josef. Obwohl noch vor der Entfestigung, war doch bereits ein Ansteigen der Bevölkerung zu erkennen, was Hoffnung auf zukünftige Bauaufträge weckte.
Eckert errichtete auf dem über 3000 m² großen Gelände einen Werkplatz, erhielt 1840 die Konzession für eine Schneidmühle und baute zwei Hallen. Dies bildete die Grundlage des über Jahrzehnte florierenden Baugeschäfts Eckert. Das Anwesen (Nr. 431 1/3) wurde im Verlauf von 30 Jahren Stück für Stück mit modernen Werksanlagen, Wohn- und Verwaltungsgebäude um einen zentralen Hof bebaut.
Um 1870 zog sich Anton Eckert d.Ä. aus dem Baugeschäft sukzessive zurück, die nächste Generation übernahm die Arbeiten. Das Gelände übergab er an seinen dritten Sohn Johann Adam Philipp.
Werke
In Bauakten und anderen Archivalien sind wenige Bauwerke Anton Eckerts überliefert. Darunter:
- Planungen für die Westendhalle, 1865
- Planungen für eine Würzburger Synagoge 1832 (mit Planänderungen erst 1841 realisiert)
- Wohnhaus für Peter Wirth, Veitshöchheimer Straße 18 (vormals 8), 1864
Siehe auch
Quellen
- Rainer Leng: Anton Josef Eckert (1875-1944). Ein Würzburger Architekt am Beginn des 20. Jahrhunderts. Mainfränkische Hefte 114, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Spurbuchverlag, Baunach 2014, S. 10 f. und 15 ff.
- Stadtarchiv Würzburg, Bauakten zu Turmgasse 11
Einzelnachweise
- ↑ Würzburger Intelligenzblatt zum Behufe der Justiz, Polizey und bürgerlichen Gewerbe (31. Dezember 1806) Beylage S. 87
- ↑ Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste München, Band 1, München, 1809-1841, Nr. 1418 (Digitale Edition)
- ↑ Würzburger Intelligenzblatt zum Behufe der Justiz, Polizey und bürgerlichen Gewerbe (24. September 1807) Beylage S. 49
- ↑ Würzburger Stadt- und Landbote (28. Dezember 1867) Beylage S. 49
- ↑ Würzburger Journal (21. September 1865)
- ↑ Aschaffenburger Zeitung (4. Februar, 1. April, 1. Mai 1863)
- ↑ Würzburger Abendblatt (17. Dezember 1852)