Brauerei Eckert & Kürschner (Heidingsfeld)

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Brauerei Eckert & Kürschner um 1890

Die Eckert‘sche Brauerei (auch: Brauerei Eckert & Kürschner) war von 1843 bis 1908 eine Großbrauerei in Heidingsfeld.

Lage

Die ehemalige Brauerei lag an der Mergentheimer Straße, Ecke Reuterstraße. Sie bestand aus einem langgestreckten Brauereigebäude mit angebauter Mälzerei, einem großen Innenhof, einem Verwaltungsgebäude mit Gaststättentrakt und Saalanbau, sowie einem Biergarten (Eckertsgarten). Noch heute sind Teile des ehemaligen Brauereigebäudes als Reuterhaus erhalten. Das Verwaltungsgebäude wurde zugunsten der Straßenbahn-Umsteigestelle Reuterstraße um das Jahr 1979 abgebrochen.

Geschichte

Gegründet wurde die Brauerei im Jahr 1843 von den Gebrüdern Franz und Anton Eckert als „Brauhaus vor dem Nikolaustor“. Der Sohn Georg des Brauereigründers Anton Eckert übernahm zusammen mit dem Braumeister Max Kürschner die Brauerei ab dem Jahr 1879. Ab 1902 führte Georg Eckert die Brauerei alleine. Einen der ersten Telefonanschlüsse in Heidingsfeld erhielt die Brauerei schon um das Jahr 1889. Eine große Bedeutung für das Heidingsfelder Vereinsleben hatte die Gastwirtschaft „Eckertsgarten“ mit Saal und großem Biergarten. Die Brauerei war bis zu ihrer Auflassung die größte der in Heidingsfeld ansässigen Brauereien. Ab dem Jahr 1904 wurde die Eckert’sche Brauerei als „Bürgerliches Brauhaus“ unter dem Besitzer Bernhard Hendinger aus Marktbreit weitergeführt. In den Jahren 1908/1909 erfolgte die Übernahme der Brauerei mit Gastwirtschaft und Bierkeller durch die Braumeisterfamilie Schmelz (Frankenbräu Heidingsfeld). Die Gastwirtschaft wurde vom „Eckertsgarten“ zum „Frankenbräukeller“ umbenannt. Kurz nach dem Tod des Brauereibesitzers Georg Schmelz gab man auch diese Brauerei auf. Nur die Mälzerei wurde vom Sohn Heinrich Schmelz weiterbetrieben. Weil sich auch der Malzabsatz nicht mehr rentierte, wurde das gesamte Anwesen an die Wehrmacht verkauft. Sie richtete in den Gebäuden den „Wehrkreis Sanitätspark XIII“ ein. Dort wurde danach Sanitätsmaterial für Wehrmachts-Sanitätseinheiten produziert und versandt. Nach Kriegsende 1945 fanden in der Liegenschaft viele im Stadtgebiet ausgebombte Betriebe eine vorübergehende Unterkunft. Später bezog die Bundeswehr mit ihrem Kreiswehrersatzamt die Gebäude. Seit Auszug der Bundeswehr betreibt die Stadt Würzburg in den Gebäuden das „Reuterhaus“. Der Name soll an die Alt-Heidingsfelder Brauerfamilie Reuter erinnern.

Zugehöriger Eis- und Bierlagerkeller

Vermutlich in den 1840er Jahren wurde für die Brauerei ein geräumiger Bierlagerkeller in die spätere Jahnhöhe gegraben (großer Jahnhöhe-Keller, später Luftschutzkeller) Neben dem Keller entstand ein Kellerhaus mit Gastwirtschaftsbetrieb. Auf dem Keller wurden Fasslagerhallen und eine Eishalle errichtet. Mit dem Verkauf der Eckert’schen Brauerei gelangte der Keller und das oberirdische Areal in den Besitz der Familie Schmelz siehe „Frankenbräu Heidingsfeld“. Ab dem Jahr 1979 wurde der Keller verfüllt. Heute steht dort das Evangelisches Wohnstift St. Paul.

Siehe auch

Quelle

  • Recherche von Heinz Saueracker, Heidingsfeld

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort der Brauerei:

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Ehemaliger Standort des Eis- und Bierlagerkellers:

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