Anton Daug (Geistlicher)
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Dr. Anton Daug (* 19. Juni 1745 in Gerolzhofen; † 2. April 1808 in Prosselsheim) war katholischer Geistlicher und Pfarrherr von Prosselsheim.
Geistliche Laufbahn
Er war nach seiner Priesterweihe am 23. Dezember 1769 ein Jahr Kaplan in Wermerichshausen, neun Jahre zu St. Andreas in Ochsenfurt und drei Jahre bei Weihbischof Daniel von Gebsattel.
Ortsgeistlicher von Prosselsheim
Am 23. Januar 1782 wurde er als Pfarrer von St. Bartholomäus (Prosselsheim) vorgestellt. Das Ziel seiner Arbeit war nicht nur das Kirchengebäude und die innere Ausstattung der Kirche, auch für die Filiale Neusetz schuf er 1790 eine Kirche. Die Rechte seiner Pfarrei verteidigte er gegen alle Übergriffe von seiten des Amtskeller Kramer, Bürgermeister Herbich und Johann Blaß. Als Dr. Anton Daug 1782 seine Pfarrstelle antrat, war Hermann Joseph Mertloch Amtskeller in Prosselsheim. Pfarrer und Amtskeller verstanden sich gut. Mertloch ging als Hofkammerrat nach Würzburg und Philipp Josef Kramer wurde sein Nachfolger. Der neue Amtmann versuchte, die Rechte des Pfarrers zu beschneiden und behandelte ihn wie einen Ortsbürger. Es entspann sich eine über Jahre dahinziehende Streitsache um die herbstliche Eichelmast der Schweine. [1] Es ging aber auch um das Holzrecht des Pfarrers, um die nicht einzubringenden Abgaben aus zwei Hofstellen des Pfarrlehens, um den Messwein, den die Kirche als altes Recht von der Gastwirtschaft zu bekommen hatte.
Dr. Anton Daug war Zeitzeuge des nach 1803 zusammenbrechenden altes Reiches und des Beginns einer Zeit, die mehr und mehr Rechte für den Einzelnen brachte. Er erlebte die Umwandlung der Domkapitelschen zur Großherzoglichen Pfarrei Prosselsheim.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim. Selbstverlag Gemeinde Prosselsheim 1992, S. 152 ff., 198
- Ludwig K. Walter: Die Graduierten der Katholisch-Theologischen Fakultät Würzburg, Nr. 591
Hinweise
- ↑ Zum sog. Einschlag der Schweine bei den Eichelmästungen im Prosselsheimer Wald siehe Christine Demel, S. 154.