Anna Ebermann
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Anna Ebermann geb. Ziegler (* 10. Februar 1891 in Rottenbauer; † 17. März 1944 in Berlin) war Widerstandskämpferin zur Zeit des Nationalsozialismus.
Leben und Wirken
Anna Ebermann wuchs mit zwei Geschwistern im Rottenbauerer Lilienweg 6 auf. Von dort zog sie Ende der 1920er Jahre als junge Frau nach Berlin, wo sie fortan mit ihrem Mann Karl und drei Kindern lebte. 1931 traten Anna und Karl in die KPD ein und engagierten sich ab 1933 gegen das Hitler-Regime und in der Unterstützung verfolgter Juden. Unter anderem fanden geheime Planungstreffen in ihrer Wohnung in der Gürtelstraße statt. Auch ihre Tochter Carmen und deren Mann Hans Fruck waren im NS-Widerstand aktiv.
Verhaftung und Ermordung
Nachdem sich Anna Ebermann bei einem Besuch in Würzburg in einem Wirtshaus regimekritisch geäußert hatte, wurde sie denunziert. Am 5. Mai 1943 verhaftete sie die Gestapo im Haus ihres Bruders, der damals 2. Bürgermeister von Rottenbauer war. Nach Berlin-Moabit überführt, wurde sie am 19. November vom Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Am 17. März 1944 wurde sie im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee, der zentralen Hinrichtungsstätte in Berlin, ermordet.
Posthume Würdigung
- Vor der Lilienstraße 6 in Rottenbauer, wo Anna Ebermann aufwuchs, wurde 2016 ein Stolperstein verlegt.
- Am 4. Mai 2018 wurde die Anna-Ebermann-Straße im Stadtbezirk Heuchelhof eingeweiht. Die Straßenbenennung hatte der Stadtrat bereits 2016 beschlossen.
- In Berlin besteht bereits seit den 1950er Jahren ein Gedenkstein für Anna Ebermann, 1976 wurde eine Straße in Berlin-Lichtenberg nach ihr benannt.
Siehe auch
Quellen
- Anna Ebermann auf stolpersteine-wuerzburg.de
- Main-Post: „Die Widerstandskämpferin aus Rottenbauer“ (12. Januar 2017)
- Main-Post: „Alltägliches Stolpern über NS-Verbrechen“ (4. Juli 2016)
- Presseartikel der Stadt Würzburg vom 2. und 4. Mai 2018 zur Straßenbenennung und Einweihung