Bayerischer Krieg
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Der Bayerische Krieg, auch als Fürstenkrieg bezeichnet, war zwischen 1459 und 1463 die Folge von Expansionsbestrebungen der Fürstentümer in Franken und Bayern.
Ausgangslage
Albrecht Achilles, Herrscher der Markgrafschaft Ansbach versuchte, auf dem Wege der Ausweitung seiner Gerichtsbarkeit seinen Einfluss auf die benachbarten Gebiete auszudehnen. Hinter seinen Bestrebungen stand die Idee die Wiedererrichtung des Herzogtums Franken. Verbunden mit der Herzogswürde blieb dieser Gedanke auch im Hochstift Würzburg lange präsent, ohne jemals in die Realität umgesetzt zu werden.
Kriegsverlauf
Achilles verstand es, seine eigenen Interessen Kaiser Friedrich III. als Reichsinteressen glaubhaft zu machen. Nachdem der bayerische Herzog Ludwig der Reiche mit der Einnahme des erst vor Kurzem zur Reichsstadt erhobenen Donauwörth den Auslöser des Krieges lieferte, beauftragte der Kaiser Achilles mit dem Vollzug der über Ludwig den Reichen verhängten Reichsacht. Auf der Seite von Ludwig standen der pfälzische Kurfürst, ein Wittelsbacher, Pfalzgraf Otto von Mosbach und die beiden Fürstbischöfe Johann III. von Grumbach aus Würzburg und Philipp von Henneberg aus Bamberg. Zunächst schien der Konflikt bereits 1460 ein rasches Ende zu finden, da Ludwig der Reiche weit in die Markgrafschaft eingefallen war und Achilles musste die Gebietsabtretung in der sogenannten „Rother Richtung“ akzeptieren. 1461 sah er, aufgrund der ihm zur Seite stehenden Bündnispartner, die Möglichkeit, sich dieser Abmachung zu entledigen. In der entscheidenden Schlacht bei Giengen/Brenz obsiegte Ludwig der Reiche.
Friedenschluss
Man einigte sich im Frieden von Prag von 1463 auf einen Vergleich. Ludwig der Reiche zog sich aus den besetzten Gebieten der Markgrafschaft zurück und Albrecht Achilles verzichtete auf seinen Anspruch auf Reichsgerichtsbarkeit und Herzogswürde.
Nachfolgende Streitigkeiten
Die Auseinandersetzungen gingen jedoch nach 1466 unter Fürstbischof Rudolf II. von Scherenberg gegen Achilles weiter, durch Einführung der „Pfaffensteuer“ auf dessen Herrschaftsgebiet. Der Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Macht wurde offen ausgetragen. Zusammen mit dem Bamberger Bischof Philipp von Henneberg sprach Rudolf II. den Kirchenbann [1] und das Interdikt [2] gegen Achilles aus.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. In: Handbuch der Bayerischen Geschichte. Band 3, Teilband 1. München 1997, ISBN: 3-406-39451-5, S. 435–441.
- Johannes Merz, Robert Schuh (Hrsg.): Franken im Mittelalter. Dachau 2004, S. 310–319.