Adolf Schwabacher
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Adolf Schwabacher (geboren am 26. Dezember 1839 in Würzburg; gestorben am 3. Januar 1924 ebenda) war Besitzer der Bohnesmühle und Unternehmer für Mühlenprodukte, Nahrungs- und Futtermittel und Privatier. [1]
Familiäre Zusammenhänge
Adolf Schwabacher wurde als Sohn des Amson Schwabacher und seiner Frau Therese, geborene Goldsohn, geboren. 1865 vermählte er sich mit Babette Süßer, deren Vater Handelsmann in Laudenbach bei Karlstadt war. 1906 übergab er die Führung der Firma Schwabacher an seinen Sohn Wilhelm Schwabacher.
Leben und Wirken
1865 erwarb er mit Unterstützung seines Vaters die Bohnesmühle in der Bohnesmühlgasse 9 und begründete seine Firma für Mühlenprodukte, Nahrungs- und Futtermittel. Im gleichen Jahr erfolgte seine Annahme als Bürger der Stadt Würzburg und Müller(meister). 1877 wurde er zum Geschworenen berufen. Adolf baute seine Firma nicht nur zu einem ansehlichen mittelständischen Betrieb aus, sondern trat auch als liberaler Kommunalpolitiker hervor. Von 1897 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 wirkte er als Ersatzmann und Mitglied des Gemeindekollegiums [2], zuletzt für die Liste der Vereinigten Liberalen. Bekannt wurde er auch durch einen politischen Stammtisch in der Pleich, den er gemeinsam mit katholischen Vertretern des Zentrums [3] führte.
Ehrenamtliches Engagement
Adolf Schwabacher engagierte sich auch in der Kultusgemeinde, in der er eine leitende Funktion hatte. Bis 1917 war er rund zwei Jahrzehnte Kassier der Kultusverwaltung, anschließend Ausschussmitglied. 1884 waren sein Vater und er finanziell an der Gründung der Israelitischen Kranken- und Pfründnerhausstiftung beteiligt. Diese Stiftung verwaltete das Krankenhaus und Altersheim in der heutigen Dürerstraße. Adolf bestimmte viele Jahre als Vorstandsmitglied mit über die Geschicke dieser Stiftung.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1 und III/2. Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert. Hrsg.: Ulrich Wagner. Verlag Theiss, Stuttgart 2007, S. 94, 510, 523
- Hans Steidle: Neckermann & Co. - Die Ausplünderung der Würzburger Juden im Dritten Reich. Echter Verlag, Würzburg 2014, S. 123 ff.
- Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900–1945. 2 Teilbände, Veröffentlichung des Stadtarchivs Würzburg, Würzburg 1989, S. 531
Weblinks
Hinweise und Erläuterungen
- ↑ Als Privatier gilt allgemein eine Person, die finanziell so gut gestellt ist, dass sie nicht darauf angewiesen ist, zur Deckung ihrer materiellen Bedürfnisse einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, unabhängig davon, wie sie zu dem Vermögen gekommen ist. Der Privatier bezieht keine Unterstützung vom Staat, bezahlt aber sämtliche Steuern und sonstige Abgaben selbst. (Quelle: Wikipedia [1])
- ↑ Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten (Gemeindekollegium) war das Vorläufergremium des Stadtrats.
- ↑ Nähere Informationen zur Deutschen Zentrumspartei, kurz Zentrum, bei Wikipedia [2]