Rot-Würzburg
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Rot-Würzburg (auch: Roth-Würzburg) war ein Infanterieregiment der Fürstbischöflich-würzburgischen Armee.
Geschichte
Die Fürstbischöfe vermieteten ihre landeseigenen Truppen im 18. Jahrhundert regelmäßig an den Kaiser und andere Mächte, die die Würzburgischen Truppen auf Zeit in die fremden Armeen integrierten und einem direkten Zugriff durch den Fürstbischof innerhalb dieses Zeitraums entzog. Die Anmietung von Hilfstruppen war im 17. und 18. Jahrhundert gängige Militärpraxis in Europa. Der Fürstbischof konnte dadurch die Unterhaltskosten deutlich senken und die Finanzen im Hochstift Würzburg konsolidieren.
Regimentsgliederung
Das Rote Regiment bestand aus zwei Batallionen Füsilieren und zwei Grenadier-Kompanien mit einer Gesamtmannstärke von 1.860 Soldaten.
Siebenjähriger Krieg
Am 16. September 1756 unterschrieb Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim in Werneck einen Vertrag mit Kaiserin Maria Theresia von Österreich, in der er zwei Infanterieregimenter zunächst auf die Dauer von zwei Jahren. Die Truppenverpflegung übernahm für ein Regiment der Bischof, für das andere zahlte Österreich 40 Gulden pro Mann. Das Regiment wurde in das kaiserliche Heer eingegliedert und nach Böhmen verlegt. Später kamen noch weitere 400 Mann aus dem I. und II. Batallion des dritten Regiments hinzu.
Kommandeure im Siebenjährigen Krieg
- Carl Heinrich von Berlepsch (1756-1757)
- Wolfgang Ehrenreich Freiherr von Warnsdorf (1757-1758)
- Maximilian Wilhelm Siegmund von Stetten (ab 1758)
Kommandovereinigung
Das rote und das blaue Regiment unterstand ab 1760 erstmals dem gemeinsamen Kommando von Generalfeldwachtmeister Maximilian Wilhelm Siegmund von Stetten.
Erster Koalitionskrieg
Im Ersten Koalitionskrieg gegen Napoleon waren beide Regimenter von 1792 bis 1796 im Einsatz.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Arno Störkel: Die Leibgarde der Würzburger Fürstbischöfe. In: Zeitschrift für Heereskunde (ZfH) 1985, Seite 108-110.
- Rot-Würzburg auf kronoskaf.com
