Pietà Oberer Pfülben (Randersacker)

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Pietà in der Flurlage „Oberer Pfülben“ in der Gemarkung von Randersacker

Die Pietà Oberer Pfülben ist ein ehemaliges Grabmal in der Gemarkung der Marktgemeinde Randersacker.

Standort

Die Pietà befindet sich am Altenbergsweg in der Flurlage „Oberer Pfülben“ (Flurstück-Nr. 6322).

Geschichte

Segnung der Pietà Ende Mai 2012 (Foto: © Stefan W. Römmelt)

Die etwa 100 Jahre alte Pietà, die von einem Grab im Würzburger Hauptfriedhof stammt, stand über viele Jahre hinweg im Garten des Randersackerer Steinmetz- und Bildhauermeisters Joachim Hofmann und Johanna Bühler. Weil Hofmann die Pietà, ein Werk von Arthur Schleglmünig, der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, ließ er sie nach einer grundlegenden Restaurierung mit Unterstützung des Randersackerer Bauhofs und Einverständnis der Marktgemeinde Randersacker am 29. März 2012 vor seinem Gartengrundstück mit Blick auf die Weinlage Randersackerer Teufelskeller aufstellen. Die Segnung der Pietà nahm Pfarrer Albrecht Kleinhenz Ende Mai vor.

Pietà bei der Aufstellung am 29. März 2012

Fotos: © Ralf Kuhn

Beschreibung

Die Pietà aus Untersberger Marmor [1] zeigt die Jungfrau Maria, die den leblosen Körper ihres vom Kreuz abgenommenen Sohnes Jesus Christus auf dem Schoß hält. Es ist ein Moment tiefer Trauer und zugleich stiller Würde. Ihr Gesichtsausdruck ist von Schmerz, aber auch von innerer Gefasstheit geprägt. Sie blickt auf den toten Jesus hinab, als wäre sie in stilles Gebet oder in die Unfassbarkeit des Geschehenen versunken.

Der Körper Christi liegt entspannt in ihren Armen, mit leicht geöffneten Armen und herabhängendem Kopf, was die Schwere und Endgültigkeit des Todes unterstreicht. Zwei kleine Engel flankieren die zentrale Gruppe und intensivieren den Ausdruck des Mitgefühls. Der linke Engel stützt behutsam den Oberarm des toten Christus, als wolle er die Schwere des Körpers mildern und zugleich Trost spenden. Der rechte Engel neigt sich ehrfürchtig über die Hand des Heilands und berührt deren Handrücken mit einem zärtlichen Kuss – eine Geste stiller Verehrung und kindlicher Trauer. Durch ihre zarten Bewegungen verleihen die Engel der Szene eine zusätzliche Dimension der Innigkeit und Spiritualität.

Die Drapierung des Gewandes Marias ist sorgfältig gestaltet: Fließende Falten verleihen der Figur eine feierliche Ruhe und betonen den Kontrast zwischen der göttlichen Würde und dem menschlichen Leid.

Insgesamt vermittelt die Pietà nicht nur Schmerz und Verlust, sondern auch Liebe, Mitgefühl und Hoffnung – sie ist Ausdruck des Glaubens an Erlösung und Auferstehung.

Die Skulptur steht auf einem eigens für sie gefertigten Sockel. In der Mitte ist eine Fläche aus unregelmäßig behauenen Natursteinen (Muschelkalk) zu sehen, die mit Mörtel verfügt sind. Links und rechts wird diese Fläche von glatten, rechteckigen Steinblöcken eingefasst, die fein bearbeitet und heller gefärbt sind. Auf einem herausgeklappten Steinblock in Form eines Buches ist im „Buchdeckel“ eine Inschrift eingraviert.

Inschriften

  • Sockel: Alle, die ihr vorüber geht am Wege, gebet Acht und schauet hin ob ein / Schmerz gleich dem meinem Schmerze!
  • „Buchdeckel“: REFUNDIERT / VON / JOHANNA / UND / JOACHIM / 2012

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen

Erläuterungen und Hinweise

  1. Der Untersberger Marmor ist ein vielseitig verarbeiteter Kalkstein. Dessen Benennung mit dem Zusatz „Marmor“ verweist auf seine Verwendung als Bildhauer- und Dekorationsgestein, ist historisch geprägt und auch heute vor allem bei Steinmetzen üblich, da dieser Kalkstein wie Marmor verarbeitet und poliert werden kann. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].

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