Ortsbefestigung Frickenhausen am Main

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Obertor der Ortsbefestigung in Frickenhausen am Main
Pforte am Obertor in Frickenhausen am Main

Die Marktgemeinde Frickenhausen am Main verfügt über eine noch gut erhaltene Ortsbefestigung mit vier Toren und mehren Türmen.

Geschichte

Die einstige wirtschaftliche Bedeutung Frickenhausens geht vor allem daraus hervor, dass dem Ort schon sehr früh das Marktrecht verliehen wurde. Der Zeitpunkt der Genehmigung ist nicht bekannt. Wenn kein Datum der Marktrechtverleihung überliefert ist, deutet dies auf ein hohes Alter des Marktgeschehens hin. [1] Da König Ruprecht von der Pfalz (1400-1410) [2] am 14. November 1406 vom Würzburger Domkapitel die schriftliche Bitte vorgelegt wurde, den Jahrmarkt am Gallustag (16. Oktober) um drei Tage zu verlängern, müssen schon früher regelmäßig Märkte stattgefunden haben.

Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung Frickenhausens ließ das Domkapitel ab 1492 eine massive Befestigung mit Mauer und Türmen errichten, deren Bau sich über hundert Jahre hinzog. Diese spätmittelalterliche Befestigung, bestehend aus einem fünf Meter hohen Mauerring, 13 Rund- und Halbrundtürmen sowie vier Haupttoren, umfasste den Ort in einem etwa rechteckigen Umriss und ist in seinem ganzen Umfang erhalten. [3] Der ehemalige Grabenbereich wurde an der Ost- und Südseite mit Gärten ausgestattet.

Tore

  • Maintor: Torturm, dreigeschossiger Massivbau mit Satteldach und markanten Treppengiebeln in der Maingasse 9. Am Tor befinden sich zahlreiche Hochwassermarken, da es nahe des Mains steht. Am Tor befindet sich das älteste Frickenhäuser Wappen. Das Tor wurde laut einer Steintafel mit spätgotischen Minuskeln 1477 errichtet.
  • Mühltor: Torturm, viergeschossiger Massivbau mit spitzbogiger Tordurchfahrt und Satteldach in der Mühlgasse 16. Das Tor hatte ehemals Renaissancevolutengiebel, diese sind jedoch bei Bränden 1890 und 1898 abgebrannt. Erbaut wurde das Tor im 15. Jahrhundert. Im Turm befindet sich gegenwärtig das Sängerheim des Männergesangverein 1899 Frickenhausen e.V..
  • Obertor: Torturm, zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss und rundbogiger Tordurchfahrt in der Valentin-Zang-Straße 14. Markant ist der Zugang über Steintreppe und verkleideter Holztreppe außen. Das Obertor wurde 1483 errichtet und beheimatet den Radsportverein „Solidarität“ Frickenhausen a. Main 1921 e.V..
  • Unteres Tor: Torturm, viergeschossiger Massivbau mit Tordurchfahrt, Satteldach, Glockentürmchen (Dachreiter) und Ziervolutengiebel in der Hauptstraße 1. Am Ziervolutengiebel befindet sich eine Uhr. Zugang zum zweiten Geschoss des Torturms über Holztreppe auf Kragsteinen. Das Tor wurde 1518 erbaut. Angegliedert an den Torturm befindet sich ein ehemaliges Torwärterhaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, verputzten Satteldachbau mit auf Konsolen vorkragendem Fachwerkobergeschoss. Im Turm ist das Vereinsheim des Turn- und Sportvereins.

Türme

Der Mauerring besitzt an der nördlichen Bergseite fünf volle Rundtürme (zwei davon als Ecktürme) und einen halbrunden Schalenturm. Auf der südlichen Flussseite zum Main hin vier Rundtürme, nach Osten einen halbrunden Schalenturm.

  • Joachimsturm: Einziger noch vollständig erhaltener Rundturm der Frickenhäuser Befestigung. Früher war der Turm von einem Mann mit rotem Bart namens Peter bewohnt. Daher wurde der Turm auch als Roter-Peter-Turm bezeichnet. Offiziell heißt er Joachimsturm. Im Turm hat sich der Winzerverein Frickenhausen e.V. eingerichtet.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise

  1. Roman Fischer in Unterfränkische Geschichte Band 1, Hrsg.: Peter Kolb/Ernst-Günter Krenig, Echter Verlag 1990, S. 269
  2. Ruprecht (* 5. Mai 1352 in Amberg; † 18. Mai 1410 auf Burg Landskron in Oppenheim) aus der Dynastie der Wittelsbacher war von 1398 bis 1410 als Ruprecht III. Pfalzgraf bei Rhein und von 1400 bis 1410 römisch-deutscher König im Heiligen Römischen Reich. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  3. Uraufnahme der Ortsbefestigung Frickenhausen im geoportal.bayern.de/bayernatlas
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