Nikolauskapelle (Eßfeld)

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Kath. Nikolauskapelle im Giebelstädter Ortsteil Eßfeld (Westansicht)
Kath. Nikolauskapelle im Giebelstädter Ortsteil Eßfeld (Südost-Ansicht)

Die Nikolauskapelle ist ein kleines katholisches Gotteshaus im Giebelstadter Ortsteil Eßfeld.

Patrozinium

Nikolaus von Myra (* um 280 / 286 in Patara, heute Ruinen bei Kalkan(?) in der Türkei, † zwischen 345 und 351 in Myra, heute Demre in der Türkei), Metropolit von Myra und Wundertäter. Patrozinium ist am 6. Dezember.

Geschichte

Die Geschichte der St.-Nikolaus-Kapelle ist voller Rätsel. Ihr genaues Alter konnte bislang nicht ermittelt werden. In ihrem Inneren hängt ein rätselhaftes Gemälde und sie kommt als Begräbnisort für einen Minnesänger infrage. Der Literaturwissenschaftler Gustav Roethe schrieb 1887 auf der Suche nach dem Minnesänger Reinmar von Zweter [1], dass die Kapelle und ihre Umgebung „durch starkes Umbauen völlig verändert“ sei. Urkundlich wird sie verhältnismäßig spät genannt: erst 1511 als „sand Clas Kirchen“ auf dem „Clesberg“ (= Nikolausberg, heute Kapellenberg). Der Dachreiter wurde 1683 aufgesetzt, das ältere der beiden Glöckchen ist mit der Umschrift „Fusa Herbipoli 1686“ gegossen worden. Heute (2021) finden hier Andachten statt und am Palmsonntag werden die Palmzweige an der Kapelle geweiht, bevor die Gläubigen zur Kirche gehen.

Anstelle des seit 1706 vorhandenen Altars wurde 1765 ein neuer angeschafft. Dieser hatte drei Holzstatuen, den Hl. Nikolaus, den Hl. Joseph und den Hl. Wendelin. Gegen 1880 wurde ein neugotischer Altar mit einer Statue des Hl. Nikolaus errichtet. 1889 beschloss die Gemeindeverwaltung, eine Stützmauer um die Kapelle zu bauen und beauftragte den Maurermeister Johann Graf. Beim Ausheben der Fundamente wurden zahlreiche Knochen und Totenschädel gefunden, was auf einen ehemaligen Friedhof schließen lässt. 1952 ließ man die Kapelle innen und außen neu verputzen und tünchen, das Dach des Langhauses reparieren und außerdem Turmkranz und -kugel überholen. Innen wurde der neugotische Hochaltar entfernt, das Nikolausbild an der Wand restauriert und als Hochaltarbild verwendet.

Baubeschreibung

Gedenkstein für den Minnesänger Reinmar von Zweter

Die Kapelle hat einen eingezogenen Chor und Sakristeianbau, Satteldach mit Dachreiter, 18. Jahrhundert, vielleicht über älterem Kern, mit Ausstattung.

Im Oktober 1980 ließ der Pfarrer Alfons Deppisch neben dem Eingang zur Nikolauskapelle einen Gedenkstein für den Minnesänger Reinmar von Zweter aufstellen.

Innenausstattung

Das Altarbild schuf der Giebelstadter Künstler Georg Michael Hanftmann.

Pfarrgebiet

Die Nikolauskapelle gehört zur Pfarrei St. Peter und Paul in der Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt–Bütthard.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Erläuterungen und Hinweise

  1. Reinmar von Zweter (* um 1200 vermutlich in Zeutern, heute zu Ubstadt-Weiher in Baden-Württemberg; † nach 1248) war ein deutscher Spruchdichter und wahrscheinlich ritterlicher Herkunft aus dem Geschlecht der Herren von Zeutern. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].

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