Miteinander leben & feiern

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Logo „Miteinander leben & feiern“

Miteinander leben & feiern ist ein stadtweites Projekt zur Förderung eines rücksichtsvollen Miteinanders im öffentlichen Raum im Würzburger Nachtleben. Träger ist der Verein Erleben, Arbeiten und Lernen – Evangelische Jugendhilfe e.V. im Auftrag der Stadt Würzburg.

Geschichte

Wie in vielen größeren Städten kommt es auch in Würzburg im Nachtleben immer wieder zu Konflikten und Störungen im öffentlichen Raum. Lärmbelästigung, Müll, Scherben und Verunreinigungen durch „Wildpinkeln“ oder Erbrechen sowie Vandalismus können Anwohner und andere Nutzungsgruppen belasten.

Um die negativen Auswirkungen des nächtlichen Feierns zu reduzieren, entwickelten das Sozial- und das Kommunalreferat der Stadt Würzburg gemeinsam das Konzept „Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!“. Im Mai 2022 wurde es vom Stadtrat verabschiedet. Das Konzept beruht auf drei Säulen:

  • Restriktive Regelungen:
  • Gestaltung von Freiräumen:
    • Einrichtung der „Stadtterrasse“ am südlichen Mainufer am Ende der Wohnbebauung, wo kein Musikanlagenverbot ab 22.00 Uhr gilt und Sitzgelegenheiten, Toiletten und Mülleimer bereitstehen.
  • Prävention und Kommunikation:
    • Aufbau eines allparteilichen Konfliktmanagements nach dem Vorbild des Münchner Modells AKIM (Allparteiliches Konfliktmanagement in München).

Mit der Umsetzung des Konfliktmanagements beauftragte die Stadt Würzburg den Verein Erleben, Arbeiten, Lernen – Evangelische Jugendhilfe e.V. (EAL-EJ). Das Projekt „Miteinander leben & feiern“ startete im Juli 2022 und ist seitdem zentrale Anlaufstelle für Konflikte und Störungen im öffentlichen Raum im Kontext des nächtlichen Feierns.

Zielsetzung

Nachtmediatoren

Das Projekt verfolgt einen allparteilichen, vermittelnden Ansatz. Es zielt darauf ab, ein friedliches Zusammenleben im öffentlichen Raum zu fördern – insbesondere zwischen Feiernden, Anwohnern und weiteren Nutzungsgruppen. Das Team besteht aus zwei Konfliktmanagern und sog. Nachtmediatoren, die an den Wochenenden an Party-Hotspots in der Innenstadt unterwegs sind. Es arbeitet rein kommunikativ und weder Teil der Sicherheitsbehörden noch der Sozialen Arbeit.

Die Kernanliegen sind:

  • Förderung von Rücksichtnahme, Toleranz und gegenseitigem Verständnis
  • Deeskalation bzw. Mediation bei Konflikten im öffentlichen Raum im Kontext des Nachtlebens
  • Aufklärung über geltende Regeln und Sensibilisierung für die Perspektive anderer

Einsatzorte

Das Projekt konzentriert sich auf aktuelle Hotspots des Würzburger Nachtlebens, darunter:

  • Sanderstraße
  • Juliuspromenade
  • Sanderauer Mainufer
  • Alter Kranen
  • Leonhard-Frank-Promenade

Die Einsatzrouten der Nachtmediatoren werden je nach Beschwerdelage flexibel angepasst.

Aktionen & Formate

Das Miteinander-Team führt neben den Nachteinsätzen an den Party-Hotspots regelmäßig Maßnahmen zur Konfliktanalyse, -prävention und -mediation durch. Zum Beispiel:

  • Konfliktanalysen:
Umfragen unter Feiernden und Anwohner:innen, Initiierung zweier Masterarbeiten im Fach Soziologie an der Universität Würzburg zu Konflikten im öffentlichen Raum.
  • Öffentlichkeitsarbeit:
Teilnahme an Stadtfest, Umsonst & Draussen-Festival und Studi-Messen der Hochschulen in Würzburg, Plakataktionen, Pressearbeit.
  • Dialogformate & Beteiligung:
„Gastro-Talks“ mit Gastronomen, „Runde Tische“ mit Interessensgruppen, Konfliktmediation zwischen Anwohnenden und Gastro-Betreibern, „Pizza & Partytalk“ in Jugendzentren.

Regelungen im öffentlichen Raum

Zur Reduzierung negativer Auswirkungen des nächtlichen Feierns gelten in Würzburg folgende Regelungen:

  • Allgemeine Nachtruhe:
Täglich von 22.00 bis 6.00 Uhr ist lärmendes Verhalten (z. B. Musik, lautstarke Feiern) zu unterlassen.
  • Musikanlagenverbot:
Ab 22.00 Uhr am Sanderauer Mainufer (vorderer Bereich) sowie ab 23.00 Uhr an der Leonhard-Frank-Promenade und am Alten Kranen ist der Einsatz von Lautsprecherboxen, Musikinstrumenten und Tonwiedergabegeräten untersagt.
  • Alkoholverbot:
Auf der Juliuspromenade und in der Sanderstraße ist zwischen 1.00 und 6.00 Uhr das Mitführen und der Konsum von Alkohol auf öffentlichen Flächen verboten (außerhalb genehmigter Freischankflächen).
  • Verbot von Verunreinigungen:
Müllentsorgung, Urinieren im öffentlichen Raum, das Hinterlassen von Glasscherben oder Erbrochenem sind untersagt.

Kontakt

Miteinander leben & feiern – Allparteiliches Konfliktmanagement
c/o EAL – Ev. Jugendhilfe e.V.
Brücknerstraße 20
97080 Würzburg
Telefon: 01590 4385121
E-Mail: kontakt@miteinander-wuerzburg.de
Wichtiger Hinweis
Das Projekt „Miteinander leben & feiern“ ist keine Notfallstelle und kein Teil von Polizei oder Ordnungsamt. Bei akuten Störungen oder Gefahrensituationen ist die Polizei unter 110 zu verständigen.
Kontakt bei wiederkehrenden Störungen
Bürger, die regelmäßig nächtliche Störungen im öffentlichen Raum erleben, können sich direkt an das Projektteam wenden.
► Zum Beschwerdeformular auf miteinander-wuerzburg.de

Siehe auch

Weblinks

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