Johann Martin von Wagner
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Prof. Johann Martin von Wagner (* 24. Februar 1777 in Würzburg; † 8. August 1858 in Rom) war ein Bildender Künstler (Maler und Bildhauer), Kunstagent und privater sowie beruflicher Kunstsammler und Archäologe.
Familiäre Zusammenhänge
Sein Vater war der Würzburger Hofbildhauer Johann Peter Wagner.
Leben und Wirken
Nach einem Studium der Malerei ab 1797 in Wien (bei Heinrich Friedrich Füger) und Paris siedelte Johann Martin Wagner sich wegen Geldmangels 1802 wieder in seiner Geburtsstadt an, um in Folge einen der bedeutendsten Kunstpreise seiner Zeit zu gewinnen. Auf Empfehlung von Johann Wolfgang von Goethe, Mitinitiator des Wettbewerbs, wurde er Professor der zeichnenden Künste an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Ein damit verbundenes Studium in Italien brachte ihm auf der Rückreise 1807 in Rom die Bekanntschaft des späteren Königs Ludwig I. von Bayern ein, der ihn 1810 in Funktion eines Kunstagenten mit der Akquirierung von Kunstgegenständen für die Glyptothek in München beauftragte und wieder nach Italien entsandte, wo er bis zu seinem Tod in Rom im Jahre 1858 lebte.
Während seines ersten Romaufenthaltes verdingte er sich, dies ebenfalls einer Empfehlung Goethes verdankend, im Haus des Gelehrten und preußischen Diplomaten Wilhelm von Humboldt als Zeichenlehrer.
Ehrungen und Auszeichnungen
Aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Kunstbeschaffung für die Sammlung von König Ludwig I. von Bayern erhob dieser Johann Martin Wagner bereits im Jahr seiner Krönung 1825 in den persönlichen (nicht vererbbaren) Adelsstand. Begründet wurde dies mit seinen herausragenden Kenntnissen der klassischen Archäologie und Kunstgeschichte. 1857 wurde Martin von Wagner für seine Verdienste um Kunst und Wissenschaft zum Ehrenbürger der Stadt Würzburg ernannt.
Stiftung
Nach ihm ist der Johann Martin von Wagner'scher Stiftungsfonds und der Martin-von-Wagner'scher Stiftungsfonds benannt.
Nachlass
Seine sehr umfangreiche private Kunstsammlung überließ Wagner im Jahr vor seinem Tod durch eine Schenkung der Universität Würzburg, welche ihre eigene Kunstsammlung aufgrund dieses immensen Bedeutungszuwachses nun in Martin von Wagner Museum umbenannte.
Werke (Auszug)
- Der Rat der Griechen vor Troja (1807), Martin von Wagner Museum
- Kruzifix (1809), Mutter-Gottes-Kapelle der Adalberokirche
- Walhallafries (1837), Originalmodell im Martin-von-Wagner-Museum
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren. In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316; S. 281
- Volker Hoffmann: Das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. In: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift. Hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 253-265
- Heinrich Ragaller: Johann Martin von Wagner. Echter, Würzburg 1979
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band II. Fränkische Gesellschaftsdruckerei GmbH Würzburg 1969. S. 78