Lützelfeld
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Die Wüstung Lützelfeld [1] (auch: Hof Lützelfeld) war eine frühere Ansiedlung im Lützelgrund zwischen Lindelbach und Theilheim.
Geschichte
Der Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Altenberg im Bergischen Land wurde zwischen 1151 und 1157 von der Abtei erworben. Zum ersten Mal wurde die Ansiedlung 1181 als „Hof Lützelfeld“ urkundlich erwähnt. In diesem Jahr kam es zu einem Ausbau der Wirtschaftseinheit des Altenberger Klosters zu einem von Mönchen und Laienbrüdern bewirtschafteten Hofgut. Die Besitzungen umfassten neben einem Viehwirtschaftshof auch Teiche und Weinberge. 1237 wurde der Wirtschaftshof im Besitz des Klosters nicht mehr aufgeführt und in der Folgezeit Zeit mehrmals verpfändet, u.a. auch an das Bistum Würzburg. Am 12. März 1311 gab Markgraf Waldemar von Brandenburg seine Einwilligung zu der durch König Heinrich VII. vorgenommenen Verpfändung der Reichsgüter über dem Main (bonorum supra Mogum) an Albert von Hohenlohe. Diese Reichsgüter bestehen aus „Sumerahusen (Sommerhausen), Winterahusen (Winterhausen)“, Lindelbach und der „Curia Lüzelvelt“ (dem Hofgut Lützelfeld). Um 1350 wurde das Hofgut schließlich verlassen.
Ende der Besiedelung
Die Siedlung wurde Mitte des 14. Jahrhunderts aufgegeben. Gründe für das Ende der Ansiedlung liegen möglicherwese im gesamteuropäischen Phänomen des Klimawandels. Ein anderer Erklärungsversuch ist der Ausbruch der Pest, welche zahlreiche Dörfer und Höfe entvölkerte.
Heutige Situation
Bereits beim Bau der Autobahn im Jahr 1961 unternahm man Grabungen am ehemaligen Hofgut und legte das Areal des ehemaligen Wirtschaftshofes frei. Eine Quellfassung (Lützelquelle, speist den Lützelbach), eine mehrschichtige Hofmauer, eingestürzte Kellergewölbe und abgesenkte Teichbereiche zeugen heute noch von der ehemaligen Besiedelung. Im Rahmen des sechsspurigen Ausbaus der Bundesautobahn 3 zwischen Randersacker und Rottendorf wurde das Areal archäologisch genauer untersucht. Teile der Wüstung fielen leider dem Autobahnbau und zuletzt -ausbau zum Opfer.
Besucherinformation
In Lindelbach kann man den Steigweg bis zum Ortsausgang fahren, der weitere Weg ist für Kraftfahrzeuge offiziell gesperrt. Vom Ortsausgang ist es etwa ein Kilometer befestigter Feldweg, der dann vor dem Wald auf eine T-Kreuzung stößt. Hier biegt man links ab. Nach etwa 170 Meter führt hinter der Infotafel ein Pfad in den Wald hinein zur Lützelquelle. Folgt man diesem Pfad weiter, gelangt man über Trampelpfade zu den Mauerresten der Wüstung. Auch die abgesenkten Teichbereiche sind gut sichtbar. Die meisten Reste liegen linksseitig des Lützelbachs. Für den Besuch empfiehlt sich festes Schuhwerk und zur Jagdzeit eine möglichst auffällige Kleidung (z.B. Warnweste). Es muss bei der Erkundung Rücksicht auf die Natur genommen werden!
Bildergalerie
Besichtigung
Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals am 14. September 2014 fanden in dem Gebiet fachkundige Führungen statt.
Siehe auch
Quellen
- Main-Post: „Graben nach sehr alten Steinen“ (11. September 2008)
- „Der Charme der zweiten Reihe 1: Lützelquelle, Lindelbach und Lügenstein“ auf den Internetseiten des Archäologischen Spessartprojekts
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Randersacker, Nr. D-6-6226-0075
Weblinks
Hinweise
- ↑ zu mittelhochdeutsch „lützel“ (klein)