Kehlberg (Leinach)
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Der Kehlberg ist eine Anhöhe und ein geschützter Landschaftsbestandteil in der Leinacher Gemarkung Oberleinach im Landkreis Würzburg.
Lage
Der Kehlberg mit einer Höhe von etwa 325 m über N.N. befindet sich etwa 2 km südlich von der Gemeinde Leinach und etwa 1 km westlich vom Steinhaugshof. Der geschützte Landschaftsbestandteil umfasst den südwestlich geneigten Hangbereich, an dem früher Wein angebaut wurde. [1] Der Leinacher Wanderweg „Quellenweg“ führt durch den „Kehlberggraben“ am westlichen Rand des Kehlbergs. [2]
Schutzstatus
Das Areal mit einer Fläche von ca. 8,5 Hektar ist seit dem 6. Mai 1994 als geschützter Landschaftsbestandteil im Landkreis Würzburg mit der Bezeichnung „Kehlberg“ ausgewiesen und trägt die Nummer LB057. „Zweck des geschützten Landschaftsbestandteiles ist es, die hohe Strukturvielfalt des Gebietes zu erhalten, da gerade der Wechsel von Kalkmagerrasen mit Altgras- und Rankenbeständen, älteren Bäumen, Gebüschen und Obstwiesen wertvolle Funktionen für den Naturhaushalt beinhaltet. Die Strukturvielfalt trägt zur Belebung des Landschaftsbildes bei, weiter bietet sie ideale Lebensbedingungen für zahlreiche wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere für Vögel, Insekten und Spinnen ist ein reichhaltiges Lebensraum- und Nahrungsangebot vorhanden.“ [3]
Das Gebiet bildet die Teilfläche 04 des FFH-Gebiets Trockenstandorte um Leinach.
Trivia
Der Kehlberg trug früher auch die Bezeichnung „Am todten Mann“. [1] „Dort hütete vor vielen Jahren ein junger Schäferknecht seine Herde. Stets führte er seinen treuen Hund mit sich, den er an einer Eisenkette mit einem auffallenden glänzenden Messingring anhängte. Der jugendliche Schäfer war stets zu tollen Streichen aufgelegt. Am liebsten aber erschreckte er die bei Nacht Vorübergehenden, indem er ihnen bald als „Feuriger Mann“ bald als „Weiße Frau“ oder sonst eine Spukgestalt erschien. Oberleinacher Burschen, die im Herbst auf dem Hettstädter Hof gedroschen hatten, kehrten am Wochenende des Nachts in ihr Heimatdorf zurück. Schon öfters hatte der junge Schäfer sie mit besonders gruseligen Erscheinungen erschreckt. Zwei von ihnen wollten es ihm in dieser Nacht heimzahlen. Sie sonderten sich vom Haupttrupp ab, tranken sich in Hettstadt durch „Stehmaß“ Mut an und schlichen dann den Berg hinauf. Hinterrücks überfielen sie das harmlose nächtliche Gespenst, schlugen den allzu übermütigen Schäfer hinterrücks nieder und trafen ihn dabei so unglücklich, daß er tot zusammenbrach. Lange Zeit blieb er verschwunden. Doch eines Tages fanden Oberleinacher Bauern, als sie von einer Steinrutsche auf dem Kehlberg Steine zum Hausbau wegfuhren, ein menschliches Skelett. Die dabeiliegende Hundekette mit dem auffallenden Messingring lieferte den sichersten Beweis, daß es sich bei dem Toten um den jungen Schäfer handelte. Seit dieser Zeit heißt der Steilabhang des Kehlbergs „Toter Mann“.“ [4]
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen und Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kehlberg in der Uraufnahme im BayernAtlas
- ↑ Leinach bewegt: Leinacher Wanderwege
- ↑ Amtsblatt des Landkreises Würzburg vom 5. Mai 1994, S. 37 f.
- ↑ Christine Demel: „Die Sage vom toten Mann am Keltberg“ in Leinach. Geschichte - Sagen - Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach 1999 (Online Auszug)