Kaspar Gotthard
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P. Kaspar Gotthard OPraem (* in Würzburg; † 1. September 1526) war Prämonstratensermönch und 29. Abt im Kloster Oberzell.
Ordenslaufbahn
Wahrscheinlich besuchte Gotthard die Universität Würzburg. Als junger Mann war er wohl in den Prämonstratenserorden eingetreten und wurde Teil des Konventes von Oberzell.
Abt in Kloster Oberzell
Als Abt Johann Streuber im August 1519 verstarb, wählte ihn der Konvent zu dessen Nachfolger. Das Einflussgebiet des Klosters lag inmitten des Hochstifts Würzburg, das schon kurz nach seinem Amtsantritt von den Ideen der Reformation geprägt wurde.
Oberzell im Bauernkrieg
Mit der Reformation erreichten auch Ideen von bäuerlicher Gleichstellung das Hochstift Würzburg. Schließlich brach der Bauernkrieg aus. Die Bauern erreichten Oberzell am 23. April 1525 und plünderten die Abtei bis zum 29. April 1525, worauf der Abt mit seinem Konvent floh. Danach quartierten sich die Aufständischen in den Klostergebäuden ein und richteten große Schäden an. Abt Gotthard erlebte noch die Niederschlagung des Aufstandes und kehrte in die zerstörten Klostergebäude zurück. Ihm gelang es aufgrund seines Ablebens nicht mehr, diese Schäden zu beheben.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Stefan Petersen: Prämonstratensische Wege nach Rom: Die Papsturkunden der fränkischen und schwäbischen Stifte bis 1378, Böhlau-Verlag, Köln, Weimar, Wien 2015, S. 88 f.
- Leo Günther: Kloster Oberzell. Von der Gründung bis zur Säkularisation 1128–1802. In: Festschrift zum 800jährigen Jubiläum des Norbertus-Klosters Oberzell. Würzburg 1928. S. 5–55.
- Helmut Flachenecker, Stefan Petersen: Personallisten zu Ober- und Unterzell. In: Helmut Flachenecker, Wolfgang Weiß (Hrsg.): Oberzell – Vom Prämonstratenserstift (bis 1803) zum Mutterhaus der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu (= Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg Band LXII). Würzburg 2006, S. 521–570.