Karl Bollermann
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Dr. Karl Michael Bollermann (* 25. September 1805 in Würzburg; † 27. November 1861 in Schwanfeld) war katholischer Geistlicher, Religions- und Mathematiklehrer.
Familiäre Zusammenhänge
Karl Bollermann wurde als Sohn des Würzburger Uhrmachers Caspar Bollermann in Würzburg geboren.
Geistliche Laufbahn
Er studierte Mathematik und Theologie an der Universität Würzburg. Seine Tonsur erhielt er am 15. Dezember 1826. Am 5. April 1828 wurde er zum Subdiakon und am 17. Juni 1828 zum Diakon geweiht. Seine Priesterweihe empfing er am 24. März 1929. Durch höchste Entschließung des Bayerischen Staatministeriums des Innern vom 19. November 1829 wurde Bollermann am Gymnasium Münnerstadt die Verwesung der Lehrstelle für Mathematik nebst der Funktion eines Religionslehrers übertragen. [1] Bis 1830 war er Kaplan in Herlheim. Von Juni 1831 bis November 1834 Kooperator (Pfarrvikar) in der Pfarrei St. Bartholomäus in Greußenheim. [2]
Kooperator in Greußenheim
In Greußenheim wirkte zu dieser Zeit ein Wunderheiler namens Jakob Kunz, der mit Geistheilungen und Gebeten recht erfolgreich kranke Menschen „behandelte“. Mit Hilfe von Karl Bollermann trieb Kunz sogar Teufel aus. Doch gegen die „geistheilende Tätigkeit“ von Kunz gab es wohl Widerstand durch die Amtskirche. Jakob Kunz wurde höheren Orts gezwungen, 1834 eine Erklärung in der Würzburger Zeitung aufzugeben, dass es von jetzt an mit dem Heilen ein Ende habe. Es ist anzunehmen, dass Kunz diese Erklärung nicht selbst geschrieben hat. Es kann davon ausgegangen werden, dass die öffentliche Erklärung von Dr. Karl Bollermann verfasst und von Jakob Kunz unterschrieben wurde. In seiner Ausgabe vom 8. Mai 1834 meldet „Der Bayerische Volksfreund“, dass Jakob Kunz laut einer Erklärung vom 25. April 1834 in der Neuen Würzburger Zeitung künftig keinerlei übernatürlicher Hilfeleistung mehr machen wird.
Professor in Münnerstadt
Ab 19. November 1834 war Bollermann als Professor der Mathematik u. Religionslehrer am Gymnasium in Münnerstadt. Zusammen mit den Münnerstädter Gymnasialprofessoren J. Michael Peter und Johann Ev. Specht rief er am 2. Februar 1838 die Rutta-Stiftung ins Leben. Mit dieser Stiftung sollte Carl Rutta (* 24. Dezember 1776 in Kitzingen; † 17. September 1837 in Würzburg), dem Doktor der Theologie, Domkapitular und Dompfarrer am Dom St. Kilian zu Würzburg ein immaterielles Denkmal gesetzt werden. Diese Stiftung sollte den Schülern des Münnerstädter Gymnasiums der drei unteren Vorbereitungsklassen dienen, da diese keine öffentliche Unterstützung erfuhren. Die Stiftung wurde amtlich mit 2000 fl. bestätigt.
Ortspfarrer in Zeubelried
Von 1842 bis 1846 war Bollermann Seelsorger der Gemeinde St. Blasius in Zeubelried.
Weitere Pfarrstellen
Vom 1. Oktober 1846 bis 1. Oktober 1847 betreute er die Pfarrstelle in Gräfendorf, anschließend bis zu seinem Tod in Schwanfeld.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Jahresbericht der königlichen Studienanstalt zu Würzburg vom 7. September 1822, S. 12
- Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern Nr. 96 vom 26. August 1828, S. 1621
- Allgemeine Zeitung von und für Bayern Nr. 347 vom 13. Dezember 1834, S. 1442
- Jahrbücher für Philologie und Pädagogik für das Schul- und Unterrichtswesen, Hrsg. Dr. Gottfried Seebode, M. Johann Christian Jahn und Prof. Reinhold Klotz, Vierter Jahrgang, Zwölfter Band, Erstes Heft, 1834, S. 441
- Jahresbericht über das Königl. Gymnasium und die lateinische Schule zu Münnerstadt in Unterfranken, 1840
- Repertorium der gesammten deutschen Literatur, Hrsg. Dr. E.G. Gersdorf, 26. Band, 1840, S. 71
- Regierungsblatt für das Königreich Bayern Nr. 30 vom 14. September 1846, S. 664
- Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern Nr. 47 vom 24. April 1847, S. 222
- Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern Jahrgang 1846, S. 85
- Sigmund Lahner, Hptl. a.D., Der „Wunderdoktor“ Martin Michel – Heimatforschung Oberwittighausen
- Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, 12/1, S. 144
- DAW, Dokumentation, Greußenheim, Herlheim, Gräfendorf, Schwanfeld, Zeubelried.
- DAW, Libri Ordinationum,
- 1. DAW, Schott-Kartei
- Die Fundstellen zu den biografischen Angaben entstammen der Klerikerdatenbank des Diözesanarchivs Würzburg
- Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern 1834, S. 756
Einzelnachweise
- ↑ Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik, Band 12, 1. Heft, S. 441; Schematismus der Diözese Würzburg (1828)- VII, Bayer. Staatsbibliothek; Schematismus der Diözese Würzburg (1834), S. 299, Bayer. Staatsbibliothek; Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern 1834, S. 756; Verzeichniss aller Programme und Gelegenheitsschriften, welche an den k. b ... von Joseph GUTENAECKER, 1843; Jahresbericht über das Königl. Gymnasium Münnerstadt (1835), S. 1
- ↑ Schematismus der Diözese Würzburg (1835), S. 307