Josef Kirchner

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Josef Kirchner (*17. Juli 1897 in Aschach; † 1. Juli 1965 in Bad Kissingen) war Möbelschnitzer und Holzbildhauer.

Familiäre Hintergründe

Sein Sohn war der Maler und Holzbildhauer Robert Kirchner.

Leben und Wirken

Er ging bei seinem gleichnamigen Vater, dem Möbelschreiners und -schnitzers Josef Kirchner (1874-1946), in die Lehre und erlernte die Möbelschnitzerei. Wenige Wochen vor seinem 25. Geburtstag heiratete Kirchner am 25. Mai 1922 die Aschacherin Monika Markart. Von ihren vier Kindern überlebten nur Lydia (1927), Hildegard (1934) und Robert (1940), ein erstgeborener Sohn Robert starb bereits 1937 an Blutvergiftung.

Am 15. April 1926 legte er seine Prüfung zum Schreinermeister ab. Wohl schon damals war ihm bewusst, dass er mehr konnte, als nur Möbel zu schnitzen. Er wollte als Holzbildhauer und Kunstschnitzer seinen Unterhalt verdienen, weshalb er auch einen Standort näher zur finanzkräftigen Kundschaft Bad Kissingens und den Gästen des Staatsbades suchte. Auf einem großen Grundstück an der Salinenstraße 97½ in Hausen, heute Untere Saline 17, ließ er sich nach eigenen Entwürfen ein dreigeschossiges Wohnhaus mit Werkstatt bauen mit dem Schriftzug „Kunstgewerbliche Werkstätte Josef Kirchner“ an der Vorderfront. 1928 meldete er sein Gewerbe mit drei männlichen Beschäftigten und einer weiblichen Mitarbeiterin offiziell an. Als die Nachfrage nach Möbeln zurückging, verlegte er sich auf die Holzbildhauerei. Während der Zeit des Nationalsozialismus schnitzte er Hitler-Büsten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die US-Soldaten mittelalterliche Kunst kaufen, die Kirchner wunschgemäß nach Riemenschneiders Vorbild produzierte. In den 1960er Jahren musste er seinen Beruf wegen zunehmender Erblindung aufgeben, 1965 starb er nach schwerer Krankheit an Leukämie.

Genre

Er fertigte Heiligenfiguren, zierreiche Kruzifixe und ähnliche Devotionalien, die nicht nur von Klöstern und Kirchen gefragt, sondern auch in katholischen Haushalten und bei Kurgästen begehrt waren. Schon zu Lebzeiten hatte er einen guten Ruf als Riemenschneider-Kopist.

Werke in Stadt und Landkreis Würzburg (Auswahl)

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Werner Eberth: Beiträge zur Geschichte von Hausen und Kleinbrach. Teil 3, Theresienbrunnen-Verlag, Bad Kissingen, S. 101 ff.
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