Josef Kirchner
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Josef Kirchner (*17. Juli 1897 in Aschach; † 1. Juli 1965 in Bad Kissingen) war Möbelschnitzer und Holzbildhauer.
Familiäre Hintergründe
Sein Sohn war der Maler und Holzbildhauer Robert Kirchner.
Leben und Wirken
Er ging bei seinem gleichnamigen Vater in die Lehre erlernte die Möbelschnitzerei. Am 15. April 1926 legte er seine Prüfung zum Schreinermeister ab. Wohl schon damals war ihm bewusst, dass er mehr konnte, als nur Möbel zu schnitzen. Er wollte als Holzbildhauer und Kunstschnitzer seinen Unterhalt verdienen, weshalb er in den Bad Kissinger Ortsteil Hausen umzog und dort ein Wohnhaus mit Werkstatt erwarb. 1928 meldete er sein Gewerbe mit drei männlichen Beschäftigten und einer weiblichen Mitarbeiterin offiziell an. Als die Nachfrage nach Möbeln zurückging, verlegte er sich auf die Holzbildhauerei. Während der Zeit des Nationalsozialismus schnitzte er Hitler-Büsten. Nach dem Krieg wollten die US-Soldaten mittelalterliche Kunst kaufen, die Kirchner wunschgemäß nach Riemenschneiders Vorbild produzierte. In den 1960er Jahren musste er seinen Beruf wegen zunehmender Erblindung aufgeben, 1965 starb er nach schwerer Krankheit an Leukämie.
Genre
Er fertigte Heiligenfiguren, zierreiche Kruzifixe und ähnliche Devotionalien, die nicht nur von Klöstern und Kirchen gefragt, sondern auch in katholischen Haushalten und bei Kurgästen begehrt waren. Schon zu Lebzeiten hatte er einen guten Ruf als Riemenschneider-Kopist.
Werke in Stadt und Landkreis Würzburg (Auswahl)
- Hölzerne Figuren des Marien- und Josefsaltar in der katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Waldbüttelbrunn
- Riemenschneider-Madonna im Neumünster
- Maria mit Kind und Josefsfigur in der Hauskapelle der Ursulinen
Siehe auch
Quellen
- Werner Eberth: Beiträge zur Geschichte von Hausen und Kleinbrach. Teil 3, Theresienbrunnen-Verlag, Bad Kissingen, S. 101 ff.