Josef Gerngras
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Josef Gerngras (* 12. Oktober 1894 in Bastheim/Rhön; † 10. Januar 1959) war Bildhauer und Holzschnitzer in Würzburg
Leben und Wirken
Als Schüler wurde er durch den Bastheimer Ortspfarrer Georg Kömm entdeckt und gefördert. Er verhalf ihm zu einer gymnasialen Schulbildung im Internat des Augustinerordens in Münnerstadt und ermöglichte den Besuch der Bischofsheimer Holzschnitzschule. Danach arbeitete er als Steinbildhauer in Norddeutschland. Im Ersten Weltkrieg war er an der Westfront eingesetzt, wurde dort verschüttet, wurde aber letztlich gerettet wurde und ging nach Kriegsende nach Würzburg, wo er als Werkmeister in einer Möbelfabrik arbeitete. Nach Konkurs des Unternehmens kehrte er in die Rhöner Heimat zurück und heiratete 1920. 1922 kehrte er nach Würzburg zurück und legte die Meisterprüfung ab. 1926 übernahm er die Bildhauer-Werkstatt von Heinz Schiestl in der Kapuzinerstraße 23.
Oeuvre
Zahlreiche seiner Werke schmücken noch heute Gotteshäuser in Unterfranken. Dabei handelt es sich um geschnitzte Heiligenfiguren, um Kreuze, um Darstellungen aus der Bibel, um Kriegerdenkmäler, Kreuzwege, Tabernakel und Kruzifixe, Kerzenleuchter und Krippenfiguren. Die Arbeiten von Gerngras, der im Volksmund auch „Herrgottschnitzer“ genannt wurde, sind bis nach Mainz, Potsdam und sogar nach Slowenien gelangt.
Sakrale Werke im Landkreis Würzburg (Auszug)
- 1929: Chorbogenkruzifix in St. Bartholomäus (Waldbüttelbrunn)
- 1952: Figurengruppe auf dem Taufstein und Herz-Jesu-Figur in St. Cyriakus (Sulzdorf)
Siehe auch
Quellen
- Irma Selliers de Moranville, Werner Dettelbacher und Willy Schmitt-Lieb: Beseeltes Holz. Josef Gerngras - ein fränkischer Bildhauer 1894-1959, Würzburg, 1990.
- Main-Post: „Bastheim auf den Spuren des Herrgottschnitzers“ vom 7. November 2019