Johann Georg Schäfer

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Johann Georg Schäfer (* 23. September 1742 in Karlstadt; † 10. April 1818 ebenda) war ein Bildhauer des Klassizismus.

Familiäre Zusammenhänge

Johann Georg war der zweite Sohn des Töpfers Johann Michael Schäfer (* 5. Januar 1712 in Karlstadt; † 31. März 1743 ebenda). Sein älterer Bruder war Franz Ignaz Schäfer (* 13. Oktober 1740 in Karlstadt). Er muss nach 1783 aus Karlstadt verzogen sein, da weder sein noch seiner Frau Sterbedatum in den Karlstadter Matrikeln zu finden ist.

Ihre Mutter verehelichte sich kurze Zeit nach dem Tode ihres Mannes erneut; dieses Mal mit dem in Mühlbach (Landkreis Karlstadt) ansässigen Bildhauer Anton David Herbith (* 1717; † 17. Dezember 1757 in Karlstadt), der daraufhin nach Karlstadt übersiedelte.

Leben und Wirken

Man wird wohl annehmen dürfen, dass Johann Georg und sein zwei Jahre älterer Bruder Franz Ignaz, der ebenfalls Bildhauer wurde, ihre erste Ausbildung in der Werkstatt des Stiefvaters erhielten. Für Franz Ignaz ist eine Lehrzeit bei Johann Georg Wolfgang van der Auwera wahrscheinlich, denn nicht zu Unrecht wurde sein erstes, auch archivalisch gesichertes Werk, das er nach dem Tod seines Stiefvater als Leiter der Karlstadter Werkstatt ausführte, die 1758 entstandene Kanzel im Neumünster zu Würzburg, bisher immer der Auwera-Werkstatt zugeschrieben.

Johann Georg Schäfer muss dagegen zu Beginn der 1760er Jahre bei Johann Peter Wagner tätig gewesen sein, denn seine Werke zeigen den Einfluss des späteren Hofbildhauers. Sehr lange kann diese Lehrzeit aber nicht gedauert haben. Bereits 1765/1766 teilte er sich mit seinem Bruder Franz Ignaz die Leitung der Karlstadter Werkstatt. Nach den Aufzeichnungen des Stadtarchivpflegers Franz Schwarz (1888-1974) betrieben sie ihre Werkstatt im Haus Nr. 248, heute Obere Kirchgasse 23. Da beide in den meisten Fällen an der Ausführung der einzelnen Werke offenbar gemeinsam beteiligt waren, mischen sich die bei ihren Lehrern Herbith, Auwera und Wagner gewonnenen Eindrücke zu einem Stilgemenge, das eine eindeutige Herleitung von dem jeweiligen Vorbild unmöglich macht. Als Franz Ignaz nach 1783 aus Karlstadt verzog, hatte Johann Georg seinen eigenen Stil gefunden, der Reminiszensen an seine Lehrzeit bei Johann Peter Wagner nur noch im Figürlichen sporadisch aufweist.

Werke (Auswahl)

  • 1765/1766: Seitenaltäre der kath. Pfarrkirche St. Sixtus in Hettstadt (erstes gemeinsames Werk der beiden Brüder Johann Georg und Franz Ignaz)
  • 1773/1774: Kanzel der kath. Pfarrkirche St. Sixtus in Hettstadt (gemeinsam mit Franz Ignaz)
  • 1778/1779: Hochaltar der kath. Pfarrkirche St. Sixtus in Hettstadt [1]
  • 1788: Altarausstattung der kath. Pfarrkirche St. Jakobus in Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart); seit 1974 in der kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul in Würzburg

Quellen und Literatur

  • Hans-Peter Trenschel: Die kirchlichen Werke des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1968, S. 225 ff.
  • Aufzeichnungen von Georg Büttner, Pfarrarchivpfleger (Karlstadt) aus dem Jahre 2014 nach Unterlagen der Karlstadter Stadtarchivpfleger Franz Schwarz († 1978) und Werner Zapotezky († 1999)

Einzelnachweise

  1. Der Altar wurde 1778/79 von Johann Georg Schäfer aus Karlstadt um 152 fl. verfertigt (Pfarrarchiv Hettstadt, Gotteshausrechnungen Hettstadt 1778/79). Der Tabernakel ist eine neue Zutat.
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