Heinrich Dunkhase

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Dr. Heinrich Dunkhase

Dr. Heinrich Helmut Dunkhase (* 18. Juli 1941 in Bremen; † 10. August 1982) war Archivdirektor am Stadtarchiv Würzburg und Publizist.

Leben und Wirken

Seine Schulausbildung in Bremen schloss er mit dem Abitur am Gymnasium an der Parsevalstraße ab. Gleich zu Beginn seines Studiums im Sommersemester 1961 kam er an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und verblieb hier - ausgenommen nur das akademische Jahr 1964/65, das er an der englischen Universität Newcastle upon Tyne verbrachte - bis zur Promotion im Jahre 1967. Sein wissenschaftlicher Mentor und Doktorvater war Prof. Dr. Hubert Hofmann. Für seine Dissertation mit dem Titel „Das Fürstentum Krautheim - eine Staatsgründung um Jagst und Tauber 1802 bis 1806“ unternahm er ausgedehnte Archivreisen im In- und Ausland.

Nach seiner Promotion entschied sich Dunkhase für den Archivarberuf und war zunächst drei Jahre lang Leiter des Fürstlichen Leiningen'schen Archivs in Amorbach, jedoch wurde bald klar, dass seine Kenntnisse und Fähigkeiten ein größeres Betätigungsfeld brauchten. Um seine berufliche Qualifikation zu verbessern, besuchte er von 1970 bis 1973 die Bayerische Archivschule in München und schloss die Ausbildung mit der Staatsprüfung für den höheren Archivdienst ab. Ab 16. Juli 1973 war er Archivar z.A. am Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München.

Stadtarchivar

Zu jener Zeit wollte die Stadt Würzburg eine Planstelle für einen Archivar im höheren Archivdienst einzurichten. Dunkhase bewarb sich und wurde angenommen; er schätzte die sofortige selbständigere Tätigkeit bei einer Kommune höher ein als das sicherlich langsamere Aufsteigen innerhalb der staatlichen Archivverwaltung. Am 1. Oktober 1973 trat er seinen Dienst im Rathaus an. Bereits 1975 wurde er zum Archivrat ernannt und 1979 zum Archivoberrat befördert.

Sogleich war sein Hauptbestreben, die räumlichen Verhältnisse des Archivs zu verbessern, das teilweise recht unzweckmäßig untergebracht war und aus allen Nähten platzte. 1974 griff er die Idee von Heiner Reitberger auf, das Stadtarchiv Würzburg in die restaurierten, aber ungenutzten Greisinghäuser in der Neubaustraße zu verlegen. Am 19. Oktober 1979 war es dann soweit: Das neue Stadtarchiv konnte feierlich eröffnet werden. Ein weiteres Hauptproblem war noch die Verbesserung der personellen Ausstattung, mit der er bis zu seinem Tod noch nicht ganz zufrieden war.

Dunkhases vertrauenserweckende Persönlichkeit bewirkte, dass er in doch verhältnismäßig jungen Jahren in zwei angesehene Gremien aufgenommen wurde: Bei den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. fungierte er seit seiner Anstellung als Würzburger Stadtarchivar als Beiratsmitglied; beim Verein deutscher Archivare wurde er 1977 in den Vorstand gewählt und seitdem einer der drei Vertreter der Fachgruppe 2 (Archivare an Stadtarchiven und Archiven sonstiger Gebietskörperschaften) sowie Schatzmeister des Vereins.

Tod durch Verkehrsunfall

Mitten in seinem arbeitsreichen Leben kam er am 10. August 1982 durch einen tragischen Verkehrsunfall, an dem er völlig unschuldig war, ums Leben. Auf der Autobahn bei Kassel fand der erst 41jährige den Tod, unterwegs nach seiner Heimatstadt Bremen, wo er seine Mutter abholen wollte, die sein neu erbautes Haus und erst vor kurzem bezogenes Haus in Würzburg noch nicht gesehen hatte.

Publikationen (Auszug)

  • Heinrich Dunkhase: Würzburg, 16. März 1945, 21.25 Uhr – 21.42 Uhr. Hintergründe, Verlauf und Folgen des Luftangriffs der No. 5 Bomber Group. in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 32, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Würzburg 1980
  • Heinrich Dunkhase: Die Geschichte des Bürgerspitalarchivs zu Würzburg seit 1727. in: Kirche und Theologie in Franken, Festschrift für Theodor Kramer, Würzburg 1975
  • Heinrich Dunkhase: Die Sprache Der Wulfstan'schen Homilien in Wulfgeats Handschriften (1906), 2010
  • Heinrich Dunkhase: Grafeneckartbau des Rathauses. In: Alfred Wendehorst (Hrsg.): Würzburg - Geschichte in Bilddokumenten. Würzburg 1981

Siehe auch

Quellen und Literatur

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