Heinrich Adelmann
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Prof. Dr. Heinrich Adelmann (* 17. August 1807 in Würzburg; † 8. November 1884) war Augenarzt und Professor der Medizin in Würzburg.
Leben und Wirken
Heinrich Adelmann studierte in Würzburg an der Medizinischen Fakultät und wurde dort 1830 promoviert. Er wurde Assistent von Cajetan von Textor, der im Rahmen der chirurgischen Ausbildung auch ophthalmologische Themen unterrichtete, und habilitierte sich in Chirurgie und Augenheilkunde. [1]
Professor in Würzburg
1840 wurde Adelmann zum Extraordinarius für Chirurgie [2] und Augenheilkunde ernannt und war somit einer der ersten Mediziner, die in Würzburg das Spezialgebiet der Augenheilkunde einführten. In Würzburg führte er eine kleine private Augenklinik in der Wallgasse, die jedoch nicht die Bedeutung der Klinik seines Kollegen und Konkurrenten Robert von Welz erlangte. Seine Wohnung, in der er auch Vorlesungen für einen kleinen Kreis von Medizinstudenten abhielt, befand sich (1854) in der (damaligen) oberen Möllergasse. Er erfand ein Instrument zur Absaugung von Eiter in der Augenvorderkammer und beschäftigte sich mit der operativen Behandlung des erhöhten Augendrucks. Er trug mit Abbildungen zu einem chirurgischen Lehrbuch des Chirurgie-Professors Cajetan von Textor bei.
Erfindung
Neben weiteren Erfindungen entwickelte er auch eine Apparatur zur Streck-Behandlung bei komplizierten Unterschenkelbrüchen und einen Korrektionsvorrichtung für den Klumpfuß.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er im Ehrengrab der Universität Würzburg auf dem Hauptfriedhof.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin und Wien 1901, Sp. 9-10 (Online-Fassung)
- Rita Stauber: Robert Ritter von Welz. Medizinische Dissertation, Würzburg 1983, S. 37 f. und 95-97
- Georg Sticker: Entwicklungsgeschichte der medizinischen Fakultät an der Alma mater Julia. In: Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Festschrift zum 350jährigen Bestehen der Universität. Hrsg. von Max Buchner, Berlin 1932; S. 383-799; S. 628
Einzelnachweise
- ↑ Martin Sperling: Die Entwicklung der medizinischen Fächer an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 811-826, S. 818
- ↑ Thomas Sauer und Ralf Vollmuth: Briefe von Mitgliedern der Würzburger Medizinischen Fakultät im Nachlaß Anton Rulands. Quellen zur Geschichte der Medizin im 19. Jahrhundert mit Kurzbiographien, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 9 (1991), S. 135-206, S. 193