Hörleingasse

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Hörleingasse  

Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97070

Gasthaus „Zum Lindenbaum“ (1912) in der Hörleingasse 14

Straßenverlauf

Die Hörleingasse (manchmal auch als Hörleinsgasse aufgeführt) verbindet die Neubaustraße mit dem Peterplatz.

Namensgeber

Die Gasse wird im 12. Jahrhundert als Schmiedegasse (Smidegasse) urkundlich erwähnt und trug diesen Namen mindestens bis 1332. 1442 wird sie erstmals Hoelinsgasse genannt. Das Wort „Hörlein“ wäre als mundartliche Form von Ührlein (kleine Uhr, auch „Eierlein“ genannt) von Uhr (von lateinisch „hora“) ableitbar und wurde, da die „Orlei-Macher“, also die Uhrmacher, damals der Zunft der Schmiede angehörten, mit der Gasse sprachlich in Verbindung gebracht. Wahrscheinlicher für die Benennung der Hörlein(s)gasse (bzw. Hoelinsgasse) ist jedoch, dass der Name „Hoelin“ auf ein Anwesen Hohenlin zurückgeht, das sich im 14. Jahrhundert in der Schmiedegasse befand. Aus „Hohenlins Gasse“ könnte dann laut Rottenbach „Hoelinsgasse“ und „Hoerlinsgasse“ (neuhochdeutsch: Hörleinsgasse) geworden sein.

Geschichte

Geburtshaus des hl. Auqilin in der Hörleingasse 7

Besondere Merkmale

  • Die Durchfahrt der Hörleingasse ist nur Anliegern gestattet.
  • Die Beleuchtung erfolgt noch durch alte Gaslaternen.

Gastronomie

ÖPNV

Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestelle: Neubaustraße


Stolpersteine

In der Hörleingasse wurden die folgenden Stolpersteine verlegt:

Adresse Erinnerung an / Historische Notizen Verlegejahr
Hörleingasse 5 Für Josef Böhm / 1935 warf man ihm die Verführung eines 15-jährigen Jugendlichen vor. Da er den Kontakt gestand, bekam er dafür eine Strafe von 1 Jahr und 6 Monaten. Im Sammeltransport kam er mit anderen Häftlingen am 12. März 1940 ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Am 23. März 1940 wurde er hier laut Liste mit der Häftlingsnummer 726 als „Vorbeugungshäftling“ aufgenommen. Am 8. April 1940 lieferte man ihn dann im Konzentrationslager Flossenbürg als Häftling Nr. 1931 ein. Mehr als zwei Jahre lebte er hier, bevor er am 6. August 1842 angeblich um 3.00 Uhr an Herzschwäche bei Lungentuberkulose starb. [1] 2023

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band II. Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1969, S. 6 („Hörleinsgasse“)
  • Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 11 f.

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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