Gast- und Brauhaus zum goldenen Löwen (Winterhausen)

Aus WürzburgWiki

Ehemaliges Gast- und Brauhaus zum goldenen Löwen in Winterhausen

Das ehemalige Gast- und Brauhaus zum goldenen Löwen war ein Gewerbebetrieb in der Marktgemeinde Winterhausen.

Lage

Das Anwesen befindet sich an der Brückenauffahrt zur einstigen alten Mainbrücke gegenüber vom Brückenzollhaus.

Geschichte

Bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts gab es ein von der Mauer umgebenes hohenlohisches bzw. limpurgisches Winterhausen und außerhalb der Mauer am Main um den heutigen Mauritiusplatz ein bischöfliches Winterhausen mit Kirche, Pfarrhaus und Schule. Die Mauritiuskirche mit romanischen und gotischen Elementen wurde um 1300 als Pfarrkirche des Ortes erbaut. Wegen der Lage außerhalb der Mauern mit der Gefahr von Hochwasser und Überfällen erfolgte im Jahr 1463 ein Umzug in den Ort hinein.

Als neues Pfarrhaus wurde ein innerhalb der Mauern liegendes Haus am Würzburger Tor bestimmt. Die Pfarreirechte wurden auf die Nikolauskirche übertragen und die Mauritiuskirche profaniert. Dann hört man lange nichts mehr vom ehemaligen Pfarrhaus. Ab 1678 werden dort Wirte im „Maynwirthshaus zum Schwanen“ genannt.

1803 kaufte der Lindflurer Bierbrauer Kaspar Dauch das Schwanen-Gasthaus und die Mauritiuskirche. In der Kirche richtete er eine Brauerei ein und das Wirtshaus erhielt den Namen „Zum goldenen Löwen“. Dazu wurde am 12. Januar 1804 die Wirtschaftsgerechtigkeit (Schankrecht) „Zum Schwanen“ auf das Haus Rathausplatz 3 transferiert, wo sich fortan das Schwanen-Wirtshaus befand. Dafür wurde die Wirtschaftsgerechtigkeit „Zum goldenen Löwen“ von der Maingasse 12, wo sich das Löwen-Wirtshaus bisher befand, auf das Haus Mauritiusplatz 12 transferiert.

Die Wirtschaftsgerechtigkeit (mit dem Namen der Wirtschaft) war mit einem Haus fest verbunden, nicht mit dessen Besitzer. Der Transfer einer Gerechtigkeit von einem Haus auf ein anderes war ein hochoffizieller Akt, der von der Herrschaft bestätigt werden musste. Bei den Wirtschaftsgerechtigkeiten handelte es sich hier um sog. „reale Rechte“, die nicht urkundlich verbrieft waren, sondern seit „unvordenklichen Zeiten“ bestanden. Jeder wusste es eben.

An dem jetzigen Gebäude steht „Georg Schenk“, der ab 1919 Löwenwirt war.

Baubeschreibung

Bemerkenswert ist der Steg von der Brückenauffahrt aus zum mittleren Stockwerk des Haues. Dieser musste im Zuge des Brückenbaus 1896 als neuer Hauszugang angelegt werden. Über dem Eingang prangt das Wappen der Brauerei Dauch.

Quellen

Weblinks

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.