Güterabfertigung
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Die Güterabfertigung Würzburg (bezeichnet auch als Umladestelle Würzburg [1]) war der Umschlagplatz für Stück- und Expressgut neben dem Hauptbahnhof.
Geschichte
Die Stückgutbeförderung wurde von der Bahn 1877 eingeführt. 1933 existierten in Deutschland 151 dieser Umschlagszentren. Während das Stückgut in eigenen Stückgutgüterzügen befördert wurde, wurde das Stückgut in beigestellten Gepäckwagen an reguläre Personenzüge angehängt und waren aus diesem Grunde auch schneller beim Empfänger, der seine Sendung am nächstgelegenen Expressgutbahnhof abholen bzw. aufgeben konnte. Der normale Expressgutverkehr der Bahn wurde 1989 eingestellt, der Stückgutservice im Jahr 1998. Gründe hierfür war die Zunahme des Containerverkehrs, die Ausdünnung des Angebotes an personalbesetzten Stückgutbahnhöfen in der Fläche, sowie die Konkurrenz durch die aufkommende Bedeutung von Paketdienst- und Logistikunternehmen. Nachdem die Fläche und die Gebäude nun nicht mehr gebraucht wurden, wurden diese am Immobilienmarkt zum Verkauf angeboten. Die ehemalige Güterabfertigung in Würzburg erwarb die Firma Bader Wohnbau GmbH.
Lage
Die Güterabfertigung erstreckte sich parallel des östlichen Gleisvorfeldes zwischen Hauptbahnhof und Grombühlbrücke entlang der Haugerglacisstraße. Die Güterhalle hatte eine Fläche von 1397 m2&nbsb;[1] und befand sich an der Stelle, wo 1973 das Quellenbach-Parkhaus errichtet wurde. Die anschließende Zollhalle reichte bis zur Grombühlbrücke. [2] Neben den Ladegleisen an den Laderampen befanden sich östlich der Grombühlbrücke weitere Abstellgleise sowie ein Ausziehgleis, das über die Schweinfurter Straße hinweg bis zum Bahnübergang Beethovenstraße/Gneisenaustraße reichte. Dort befand sich in der Raiffeisenstraße auch das BayWa-Lagerhaus mit Gleisanschluss.
Aufgaben
Die Güterabfertigung Würzburg war ein überregionales Logistikzentrum für Stück- und Expressgut der Deutschen Reichsbahn, später der Deutschen Bundesbahn. Auf einem überdachten Mittelbahnsteig wurden zeitgleich zwei Reihen gedeckter Güterwaggons ein-, aus- und umgeladen. Das Lagergebäude wurde von Norden her per Gabelstapler, Elektrokarren oder Sackkarre vom Bahnsteig aus angefahren, vom Süden her hatte das Backsteingebäude eine LKW-Laderampe für Großkunden mit Kopfsteinpflaster über die gesamte Fassadenlänge hinweg.
Stück- und Expressgutschalter
Der Stück- und Expressgutschalter befand sich im Osttrakt des Hauptbahnhofes zwischen den Schließfächern und der ehemaligen Betriebsküche mit vier Plätzen Fahrzeug-Ladezone direkt vor dem Eingang.
Ende des Gebäudes
Ab Juli 2014 wurden sämtliche Gebäudeteile, wie Verwaltungsgebäude, Laderampe und Güterbahnsteig, sowie die Gleisanlage nach dem Verkauf des Areals abgerissen. Heute steht an gleicher Stelle das Studentenwohnheim 522 Apartunities.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Heinrich, Peter; Schülke, Hans: Bahnknotenpunkt Würzburg. Das große Bahnbetriebswerk in Unterfranken. Freiburg (EK-Verlag), 1990, S. 26-29
- ↑ landkartenarchiv.de: Stadtplan Würzburg um 1930