Friedenskirche (Rottendorf)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Friedenskirche ist ein modernes Gotteshaus in der Gemeinde Rottendorf und zugleich auch eine Evangelisch-Lutherische Pfarrei im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg. Die Gemeinde gehört zur Evang.-Luth. Kirchengemeinde Gerbrunn.
Lage
Das Gotteshaus befindet sich in der Jahnstraße in der Nähe des Rothofer Kreisels.
Geschichte
Aufgrund des Anwachsens der evangelischen Bevölkerung durch Zuzug vieler Heimatvertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg, vorwiegend aus Siebenbürgen, wurde auf dem Gelände der heutigen Friedenskirche im Jahr 1950 eine Notkirche in Holzbauweise errichtet.
Den heutigen Sakralbau errichtete der Münchner Architekt Reinhard Riemerschmid, wie auch schon vorher in den Jahren von 1954 bis 1957 die Johanniskirche in Würzburg, von 1964 bis 1965. Im Jahre 2000 wurde der Kirchenbau von außen renoviert und das Dach saniert. 2012 erhielt die Kirche innen einen neuen Anstrich und die vom Münchner Künstler Gerd Jähnke gefertigten Buntglasfenster wurden renoviert.
Architektur
Die Form eines Dreiecks bestimmt die Grundrissfläche der Pfarrkirche, die ca. 185 Sitzplätze zur Verfügung stellt. Die Sakristei mit kleinem Büro befindet sich in der östlichen Spitze des Dreiecks und trennt den Innenraum in ein trapezförmiges Areal ab. Über den westlich gelegenen Eingang gelangt man über einen Vorraum in die Kirche, die von Süden nach Norden ausgerichtet ist.
Der Turm ist als freistehender Campanile gestaltet und befindet sich an der Spitze des Dreiecks im Osten der Kirche. Über drei Plattformen, die den offen gebauten Turm gliedern, ist der Glockenstuhl erreichbar. Das bekrönende Kreuz wurde nach einem Entwurf von Riemerschmid gefertigt.
Innenraum
Innen führt eine Treppe zu einer großzügig gestalteten Orgelempore, die auch für Kirchenmusiker Platz bietet. Die am Eingang befindliche, kleinere Empore kann über eine Außentreppe erreicht werden. Der Innenraum wird im Westen von der Betonwandstruktur und dem als Oberlicht gestalteten Buntglasfries von Gerd Jähnke bestimmt. Auf den farbigen Glasfenstern sind Szenen aus dem Leben Christi dargestellt. [1] In den Beton eingedrückte Rundhölzer verleihen der Wand eine plastische Struktur und lassen in Verbindung mit dem Lichteinfall durch die bunten Fenster verschiedene Farbstimmungen im Innern entstehen. Das ansteigende Pultdach, innen mit Holz getäfelt, erweitert zusätzlich den Innenraum nach oben und gibt diesem eine luftige und freundliche Atmosphäre.
Im Chorraum befindet sich auf einem Rondell der Altar, dem seitlich Ambo und Taufstein zugeordnet sind. Das liturgische Mobiliar wurde aus hellgrauem Muschelkalk hergestellt. Der bereits in der 1950 erbauten Notkirche vorhandene Flügelaltar wurde an der südlichen Innenwand rechts vom Eingang angebracht. Das dreiteilige, in Öl gemalte Holztafelbild zeigt Christus mit den zwölf Aposteln.
Orgel
Nachdem man sich zunächst mit dem Harmonium der alten Holzkirche, dem zur Verfügung gestellten Klavier von Pfarrer Kürzdörfer sowie der Heimorgel des Kirchenchores behalf, wurde eine elektronische Orgel angeschafft, die fünf Jahre ihren Dienst erfüllte. Im November 1972 wurde der Firma Bauer aus Unterasbach der Auftrag für eine Schleifladenorgel [2] erteilt. Am 14. Oktober 1973 konnte die neue Orgel von Pfarrer Kürzdörfer geweiht werden.
Das Gehäuse besteht aus Eschenholz und umschließt heute 460 Pfeiffen, die aus Eiche und Mahagoni gefertigt sind.
Geläut
Vier Jahre nach Einweihung der Friedenskirche beauftragte die evangelische Pfarrei die Erdinger Glockengießerei Czudnochowski mit dem Guss von drei Glocken. Die Auswahl der Inschriften für die unterschiedlich großen Glocken bezieht sich auf den Namen der Kirche.
- Große Glocke: Gewicht: 616 kg; Durchmesser: 1,01 m; Schlagton: g’ – 4; Inschrift: Friede
- Mittlere Glocke: Gewicht 365 kg; Durchmesser: 0,85 m; Schlagton: b’ – 3; Inschrift: Shalom (das hebräische Wort für Frieden im Alten Testament)
- Kleine Glocke: Gewicht: 255 kg; Durchmesser: 0,75 m; Schlagton: c” – 3; Inschrift: Eirene (die griechische Bezeichung für Frieden im Neuen Testament)
Am 19. Oktober 1969 wurden die Glocken der Friedenskirche von Pfarrer Kürzdörfer eingeweiht.
Pfarreienverband
Die Friedenskirchgemeinde bildet zur Zeit mit den Kirchengemeinden Gerbrunn und Gartenstadt Keesburg eine Pfarrei.
Gottesdienste
- Sonntag 9.30 Uhr
Siehe auch
- Chor "Schalom" Rottendorf
- Evangelisch-Lutherisches Dekanat Würzburg
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Evang.-Luth. Kirchengemeinde Gerbrunn
- Rottendorf
Quellen und Literatur
- Irene Meeh: Rottendorf - 1933 bis 2015. Hrsg.: Gemeinde Rottendorf 2015, S. 360 ff.
Weblinks
Hinweise
- ↑ Eine ausführliche Beschreibung der Buntglasfenster von Gerd Jähnke in der Friedenskirche befindet sich im Buch von Irene Meeh Rottendorf - 1933 bis 2015., S. 363 ff.
- ↑ Nähere Informationen zur Schleifladenorgel bei Wikipedia [1].