Franz Rauhut
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Prof. Dr. Ignaz Bernhard Franz Rauhut (* 2. Oktober 1898 in Frankenthal; 1. März 1988 in Würzburg) war Pazifist, Romanist und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur und kurzer Militärzeit im Ersten Weltkriegs studierte Rauhut ab 1918 an der Philosophischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Romanistik, Germanistik und Geschichte. 1921 legte er die Lehramtsprüfung ab und war bis zu seiner Habilitation als Lehrer in Würzburg tätig. 1925 promovierte er in Würzburg und 1928 habilitierte er sich in München. Anschließend war er als Privatdozent in München tätig.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 gehörte er zu denjenigen, die die Eingliederung des Bayerischen Lehrerbundes in den NS-Lehrerbund ablehnten. Nachdem ihm 1937 vorübergehend die Lehrerlaubnis entzogen worden war, schrieb Rauhut 1938 in der Zeitschrift für Politik einen systemkonformen Aufsatz. Rauhut verblieb zwar im Lehramt, wurde aber nicht zum „planmäßigen Dozenten“ ernannt.
Professor in Würzburg
Im Sommersemester 1946 wurde an der Universität Würzburg der ordentliche Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Zunächst vertretungsweise, ab 1948 dauerhaft wurde Franz Rauhut berufen, dessen Karriere in den Jahren der Diktatur wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus immer wieder behindert worden war. Bis 1967 war Rauhut ordentlicher Professor für romanische Philologie in Würzburg.
Forschungsgebiet
Sein Schwerpunkt lag vor allem auf dem Gebiet der französischen und italienischen Literatur.
Pazifist und Friedensaktivist
Seit den 1950er Jahren engagierte sich Rauhut in der Friedensbewegung. Er war aktiver Gegner der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland, der atomaren Aufrüstung und des Militarismus. Er war in den 1960er Jahren gerichtlich ermächtigter Berater der Kriegsdienstverweigerer und ließ am 11. November 1960 an verschiedenen Stellen in Würzburg ein Plakat „Der heilige Martin verweigerte den Kriegsdienst“ anbringen und rief darin als Berater der Internationale der Kriegsdienstgegner zur christlichen Nächstenliebe auf.
Posthume Würdigung
- Am Haus Sonnenstraße 5 wurde eine Gedenktafel, entworfen von Renate Jung, angebracht.
- 2019 erfolgte die Benennung der Franz-Rauhut-Straße in Würzburg.
Siehe auch
Literatur
- Richard Schwaderer: Erinnerungen an Franz Rauhut. In: Würzburg heute, Ausgabe 66/1998