Flurkapelle (Hohestadt)
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Die Flurkapelle (auch Hohestadter Käpelle oder Arme-Seelen-Kapelle genannt) liegt in der Gemarkung des Ochsenfurter Stadtteils Hohestadt.
Lage
Die Kapelle befindet sich südlich des Ortsteils und östlich der Mönchsmühle auf der Anhöhe an zwei markanten Linden und ist schon aus der Ferne zu erkennen.
Geschichte
Der Jäger und Junggeselle Heinrich Stöhr, Mitbesitzer der Stöhrsmühle, war weit und breit als guter Schütze und Jäger bekannt. Als er eines Tages abends zur Rehbockjagd am Waldstück Lohe auf seiner Kanzel saß, lief ihm ein schwarzes Tier, das wie eine große Katze aussah, über den Weg. Er zielte und schoss. Aber je mehr er auf das schwarze Tier schoss, desto lebendiger wurde es und er konnte es nicht erlegen. Da dachte er sich: „Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, da muss doch der Teufel sein Werk im Spiel haben.“ Er bekreuzigte sich und das Tier war verschwunden. Seinen Erben gab er den Auftrag, nach seinem Tod dort eine Kapelle zu errichten.
Dieser Auftrag wurde von seinem Bruder Müllermeister Thaddäus Stöhr im Jahre 1911 ausgeführt. Geweiht wurde die Kapelle am 18. August 1912 durch Ortspfarrer Franz Baier.
Baubeschreibung
Über dem Portal steht die Inschrift: Gott in deine Hände sei Anfang und Ende – sei alles gelegt. Und in den Giebel ist die Jahreszahl 1911 eingemeißelt. Die Kapelle ist ganz aus Muschelkalksteinen gebaut. Sie hat einen Vorraum, der Wetterschutz bietet und einen Gebetsraum mit einem kleinen Altar. Das Altarbild stellt die armen Seelen im Fegefeuer dar. Eine Kirchenbank bietet die Möglichkeit zur Einkehr und zum Gebet.
Bildergalerie
Quellen und Literatur
- Dr. Petra Gold: Ochsenfurter Mühlentäler: Schafbachtal u. Thierbachtal Stadt Ochsenfurt 2013
- Main-Post: „Hohestadter Käpelle vor 100 Jahren geweiht“ (13. August 2012)