Federico von Rieger
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Federico von Rieger (* 6. Januar 1903 in Ingolstadt; † 1987 in Aschaffenburg) war Maler und Porträtist.
Leben und Wirken
Geboren als Fritz Rieger verbrachte er ab 1907 seine Kindheit und Jugend in Würzburg. Schon früh zeigte sich seine künstlerische Begabung. Nach dem Besuch der Oberrealschule bis zur 9. Jahrgangsstufe ging von Rieger bis 1920 auf eine Technikerschule. Die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg und der frühe Tod des Vaters 1918 hatte die wirtschaftliche Stabilität seiner Familie stark erschüttert. Trotzdem fand er eine Beschäftigung als technischer Zeichner bei Koenig & Bauer und später beim Flurbereinigungsamt Würzburg. Von 1928 bis 1933 absolvierte er ein Studium bei Professor Julius Diez [1] an der Akademie der Bildenden Künste München. Er studierte die Geheimnisse der alten Meister mit ihrer höchst ausgereiften Maltechnik, um den heutigen Menschen mit deren Technik im Bild darstellen zu können.
Eines Tages, während Studien an einem Werk von Dürer, wurde er von Professor Max Doerner [2], der große Lehrer/Forscher dieser alten Techniken beobachtet und wurde wenig später dessen Meisterschüler. Vier Jahre später gewann er 1932 den 1. Preis im jährlichen Akademiewettbewerb. Er erhielt daraufhin die Zulassung Schüler auszubilden.
1933 ging er auf Anraten Max Doerners das erste Mal nach Italien wo, auf einer Zugfahrt, das glückliche Zusammentreffen mit dem damals schon bekannten Schriftsteller Giuseppe Boglione aus Bra zu stande kam. Dieser eröffnete ihm neue Horizonte der künstlerischen Welt und verhalf ihm die großen italienischen Meister aus dem 16. Jahrhundert zu erschließen. Aus diesem Treffen sollte eine lebenslange Freundschaft und künstlerische Zusammenarbeit hervorgehen. Nach 1935 siedelte Rieger nach Norditalien über.
Genre
Seine Arbeiten werden einer Richtung des Realismus zugeordnet. Zu den wichtigsten Porträts gehören das von Papst Pius XI., das des Berliner Erzbischofs Konrad Graf von Preysing und das von König Hussein von Jordanien.
Werke in Würzburg
- Bildnis der Schmerzensmutter (Werktagskapelle in der kath. Pfarrkirche Unsere Liebe Frau)
Ausstellung in Würzburg
- 1976/1977: Otto-Richter-Halle, Gemälde und Zeichnungen: Contro la Guerra (Gegen den Krieg)
Letzte Ruhestätte
Fritz Rieger wurde am 25. Oktober 1987 in der 3. Abteilung des Würzburger Hauptfriedhofs beigesetzt. Sein Grab wurde zwischenzeitlich aufgelöst.
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
- Koenig & Bauer
- Maler
- Unsere Liebe Frau
Quellen und Literatur
- Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren, in: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316; S. 293 und 314, Anm. 79
- „FEDERICO VON RIEGER, KÜNSTLER ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND ITALIEN 1903-1987“ auf federico-von-rieger.blogspot.com
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Julius Diez (* 18. September 1870 in Nürnberg; † 15. Mai 1957 in München) war ein deutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Radierer. Er war ein vielseitiger Künstler und arbeitete mit leuchtenden und auf dekorative Wirkung ausgerichteten Farben. Zu seinem Werk zählen auch Kunstgewerbe, Medaillen, Plaketten und Exlibris. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Max Wilhelm Doerner (* 1. April 1870 in Burghausen/Oberbayern; † 1. März 1939 in München) war ein deutscher Maler und Restaurator und Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].