Erdburg (Irtenberg)
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Erdburg war eine frühmittelalterliche Siedlung im Irtenberger Wald.
Lage
Da von Erdburg keine Überreste mehr vorhanden sind, ist die genaue Lage nicht bekannt. Topographia Franconiae der Universität Würzburg verortet die ehemalige Siedlung im heutigen Irtenberger Wald nahe der Anschlussstelle Gerchsheim der Bundesautobahn 81 zwischen dem Forsthaus Irtenberg und dem Blutsee-Moor. In einer weniger detallierten Karte ist Erdburg beim Forsthaus eingezeichnet. [1] Eine weitere Quelle bringt eine etwa 1,5 km weiter südlich gelegene, keltische Viereckschanze, die im 12./13. Jahrhundert besiedelt war, im Nordwesten der baden-württembergischen Gemarkung Schönfeld mit der Erdburg in Verbindung. [2] Schließlich wurden auch einfache Wälle und Gräben auf der Hochfläche des Nikolausbergs als Überreste der Siedlung gedeutet. [3]
Geschichte
In der ersten Würzburger Markbeschreibung von 779 wird „sundorun Erdburg” erwähnt. Dies wird als „südliche Erdburg” übersetzt, vermutlich zur Unterscheidung von der im Norden gelegenen Erdburg östlich von Eisingen. Letztere existierte wohl zu der Zeit, wird jedoch in den Markbeschreibungen nicht erwähnt. In der „Hohen Registratur des Lorenz Fries“ finden sich Einträge aus den Jahren 1344, 1518 und 1560 zu Irdemburg, Irdenburg bzw. Erdburg, die nahelegen, dass der heutige Name „Irtenberg“ sich von „Erdburg“ ableitet. Vermutlich ist Irtenberg als Folge der Bauernkriege abgegangen: 1572 ging das Centrecht der „Wüstung Irdenberg“ von (Tauber-)Bischofsheim an Mainz. [4] Im Vertrag vom 30. März 1585 zwischen dem Erzstift Mainz und dem Hochstift Würzburg unter Bischof Julius Echter von Mespelbrunn wurden die Rechte der Wüstung Irtenberg an Würzburg übertragen. [5]
Siehe auch
Quellen
- Würzburg in Topographia Franconiae auf uni-wuerzburg.de
- Irtenberg in der „Hohen Registratur des Lorenz Fries“ auf historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
Einzelnachweise
- ↑ Peter Rückert: „Wald und Siedlung im späteren Mittelalter aus der Perspektive der Herrschaft“ in Siedlungsforschung Archäologie – Geschichte – Geographie Bd. 19 (2001) S. 127
- ↑ Irtenberg (Erdburg) - Wüstung bei leo-bw.de
- ↑ J. Schmidtkonz: „Neu entdeckte Erdwerke in Unterfranken“ in Deutsche Gaue: Zeitschrift für Heimatforschungs Landes- und Volkskunde, Bd. 5, 1903, S. 168ff.
- ↑ „Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden“, Vierter Band: Kreis Mosbach, Zweite Abtheilung: Amtsbezirk Tauberbischofsheim (1898) S. 154
- ↑ Dr. Johann Nepomuk Buchinger: „Julius Echter von Mespelbrunn, Bischof von Würzburg und Herzog von Franken“, Würzburg 1843, S. 93